Mondlichtzauber und süße Geheimnisse

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tanjara Avatar

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Schon der Titel des Romans klingt wie ein Versprechen: „Der Laden in der Mondlichtgasse“ – geheimnisvoll, poetisch, fast so, als öffne sich eine Tür in eine andere Welt. Allein der Name weckt Bilder von schmalen, nebelverhangenen Gassen, die man nur im Zwielicht findet, und von einem Ort, der ebenso magisch wie flüchtig sein könnte. Schon der Titel des Romans klingt wie ein Versprechen: „Der Laden in der Mondlichtgasse“ – geheimnisvoll, poetisch, fast so, als öffne sich eine Tür in eine andere Welt. Allein der Name weckt Bilder von schmalen, nebelverhangenen Gassen, die man nur im Zwielicht findet, und von einem Ort, der ebenso magisch wie flüchtig sein könnte. Auch das dunkel gehaltene Cover in nächtlichen Farben passt perfekt dazu und strahlt etwas Mystisches aus – es lädt dazu ein, den Laden schon mit dem ersten Blick betreten zu wollen.

Die Geschichte selbst knüpft genau daran an. Der Prolog wird aus der Sicht von Kohetsu erzählt, einem Halb-Fuchs, der eine kleine Konfiserie betreibt. Seine Stimme stelle ich mir freundlich, aber zugleich geheimnisvoll vor – wie jemand, der mehr weiß, als er verrät. Diese Mischung erzeugt sofort eine besondere Atmosphäre. Gleichzeitig hat mich Kohetsu so fasziniert, dass ich beim Lesen dachte: Über diesen Fuchs würde ich gern noch viel mehr erfahren – über seine Vergangenheit, seine Verbindung zur Geisterwelt und warum er ausgerechnet Süßigkeiten verkauft.

Im ersten Kapitel begegnen wir einem Mädchen mit Liebeskummer, das in den Laden stolpert, der wie aus dem Nichts neben einem Tempel erscheint. Sie probiert die Süßigkeit Nimmersatt Konpeito und erlebt kleine, positive Wendungen im Alltag – solange sie sich an die Anweisungen hält. Doch als sie ungeduldig wird und mehr auf einmal isst, bleibt die spannende Frage: Wird sich das Glück ins Gegenteil verkehren? An dieser Stelle endet die Leseprobe – und hinterlässt mich mit einer Mischung aus Faszination und Ungeduld.

Bei der Protagonistin selbst war ich ein wenig hin- und hergerissen: Einerseits konnte ich ihr Herzweh und ihre Sehnsucht gut nachvollziehen, andererseits hätte ich sie am liebsten manchmal geschüttelt und gesagt: „Hey, mach dich nicht abhängig von irgendeinem Typen!“ Genau dieses Wechselspiel aus Sympathie, Verständnis und leichter Frustration macht sie aber zu einer glaubwürdigen Figur, die nicht glattgebügelt wirkt.

Besonders reizvoll fand ich, dass die einzelnen Süßigkeiten ungewöhnliche Namen tragen und jeweils ihre eigene kleine Geschichte in sich zu bergen scheinen. Auch ohne tiefere Kenntnisse japanischer Mythen konnte ich mich sofort in diese Welt hineinziehen lassen.

Insgesamt wirkt der Roman wie ein Spaziergang durch eine verborgene Welt, die man nur im „Mondlicht“ betreten kann – voller Süßigkeiten, Geheimnisse und kleiner Wunder.