Schöne Idee

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furbaby mom Avatar

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Als Japan-Interessierte (über meinen Japanischkurs sprechen wir an dieser Stelle nicht - das Vokabular gehört sich dringend mal aufgefrischt!) war ich natürlich davon überzeugt, dass ich diesen so zauberhaft klingenden Read unbedingt lesen muss … zumal der wirklich ansprechend formulierte Klappentext ein weiteres Plus war. Mit Fabeln und Märchen hab ich es zwar eher nicht so (- oft sind sie mir einfach zu düster oder überladen mit moralischen Lektionen -), aber schließlich lese ich hin und wieder auch Fantasywerke - und wenn Drachen kein Problem darstellen, dann geht natürlich auch ein Fuchsgeist (… erst recht, wenn er Süßigkeiten verteilt, hehe).

Leider konnte mich das Werk, dessen wunderschöne Idee mich sofort in ihren Bann gezogen hatte, nicht so begeistern wie erhofft. Statt Poesie und Zauber zu versprühen, wirkte alles eher matt, distanziert, bestenfalls neutral erzählt. Zu den Figuren konnte ich keine Nähe aufbauen.

Die einzelnen, lose miteinander verwobenen, stets "lehrreichen" Geschichten hatten zwar oft auch schöne Gedanken über Einsamkeit, Scham und Selbstakzeptanz, aber der Ton blieb mir zu sachlich, zu monoton … einfach nicht mitreißend.

Was mir hingegen gefallen hat:

❏ das traumhafte Cover,
❏ die kreative, mystische Grundidee
❏ die ganz eigene japanische, von Zurückhaltung, Respekt und Ehrgefühl geprägte Mentalität, und
❏ das kleine Glossar am Ende, das viele Begriffe erklärt - ein schönes Detail.

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:
Wundervolle Idee, aber leider zu wenig Gefühl bzw. zu viel Distanz. Die Geschichten sind lesen sich zwar irgendwie melancholisch, wirken jedoch zu belehrend, um richtig unter die Haut zu gehen. Für mich war es ein Ganz-Okay-Level-Read für zwischendurch, nichtsdestotrotz spreche ich gerne eine Empfehlung aus für alle Fabel-Leser:innen und Fans der japanischen Kultur.