Selbsthilfebuch für allerlei Schüchternheiten
So ein schönes Cover, so ein schöner Klappentext. Aber... Das Buch "Der Laden in der Mondlichtgasse liest sich so steif und ruckelig wie Manga-Serien animiert sind. Ohne den Charme eines Studio Gibli-Films. Mit der Protagonistin Kana wurde ich nicht richtig warm. der Schreibstil ist hölzern und unpersönlich. Schwer zu sagen, ob das an der Übersetzung von Charlotte Scheuerer liegt. Der Text ist voll von Informationsdialog: Nichts wird indirekt gesagt, sondern platt in einfachen Sätzen herausgesagt.Platt wird auch noch die kleinste Kleinigkeit erklärt, statt dem Leser etwas Interpretation zu überlassen. Fast wie in diesen alten Fabeln mit der Moralkeule.
Auch in der zweiten Geschichte geht es so anspruchslos und völlig frei von der Aufforderung an die Leserin, selbst zu denken, weiter: Ah, vorher dachte ich immer, ich sei unattraktiv und wüede die Menschen nur stören. Aber jetzt, nach den Zauberbonbons, weiß ich es besser. Meine empathische Art war genau meine Stärke. Denn... (und dann kommen weitere, präzisierende Erklärungen und Beispiele).
Die Ultrakurzheldenreise endet immer in einem Happy End ohne offene Enden.
Das ganze Buch liest sich wie ein Selbsthilfebuch für allerlei Schüchternheiten.
Dem Buch habe ich schließlich 100 Seiten gegeben, bevor ich es enttäuscht zur Seite legte. Derart platt die Moral eingehämmert zu bekommen, nicht nur in dritter Person, sondern zusätzlich noch als wörtliche Rede und Informationsdialog, ist unerträglich. Zudem sind es sechs absolut unzusammenhängende Geschichten, deren Protagonisten ein ums andere Mal erst an einem Problem leiden, dann an einen Tempel kommen, hinter dem sich wunderbarerweise eine Straße öffnet. Fast wörtlich wiederholt sich der Weg zum Bonbonladen. Dann ändert sich durch den Genuss der Süßigkeiten das Verhalten, wird in zwei-drei Varianten durchgespielt und endet im Wasichgelernthabedialog. Und das Fuchswesen baut wieder eine menschliche Emotion in seine Bibliothek ein.
Die sich wiederholenden Rituale, die bei Krabbat beispielsweise meisterhaft umgesetzt wurden, sind hier bloß ermüdend, der Leser wird nicht ernst genommen. Ihm wird nicht das kleinste bisschen Fähigkeit zugebilligt, eigene Erkenntnisse oder Zusammenhänge erkennen zu können.
Auch in der zweiten Geschichte geht es so anspruchslos und völlig frei von der Aufforderung an die Leserin, selbst zu denken, weiter: Ah, vorher dachte ich immer, ich sei unattraktiv und wüede die Menschen nur stören. Aber jetzt, nach den Zauberbonbons, weiß ich es besser. Meine empathische Art war genau meine Stärke. Denn... (und dann kommen weitere, präzisierende Erklärungen und Beispiele).
Die Ultrakurzheldenreise endet immer in einem Happy End ohne offene Enden.
Das ganze Buch liest sich wie ein Selbsthilfebuch für allerlei Schüchternheiten.
Dem Buch habe ich schließlich 100 Seiten gegeben, bevor ich es enttäuscht zur Seite legte. Derart platt die Moral eingehämmert zu bekommen, nicht nur in dritter Person, sondern zusätzlich noch als wörtliche Rede und Informationsdialog, ist unerträglich. Zudem sind es sechs absolut unzusammenhängende Geschichten, deren Protagonisten ein ums andere Mal erst an einem Problem leiden, dann an einen Tempel kommen, hinter dem sich wunderbarerweise eine Straße öffnet. Fast wörtlich wiederholt sich der Weg zum Bonbonladen. Dann ändert sich durch den Genuss der Süßigkeiten das Verhalten, wird in zwei-drei Varianten durchgespielt und endet im Wasichgelernthabedialog. Und das Fuchswesen baut wieder eine menschliche Emotion in seine Bibliothek ein.
Die sich wiederholenden Rituale, die bei Krabbat beispielsweise meisterhaft umgesetzt wurden, sind hier bloß ermüdend, der Leser wird nicht ernst genommen. Ihm wird nicht das kleinste bisschen Fähigkeit zugebilligt, eigene Erkenntnisse oder Zusammenhänge erkennen zu können.