Autobiografisches

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timphilipp Avatar

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Der Schauspieler Jörg Hartmann, bekannt als Darsteller auf großen Theaterbühnen und als Dortmunder Tatort-Kommissar, legt einen sehr persönlichen Roman vor. Man muss ihn nicht kennen, um seine Familiengeschichte zu lesen und an ihr Gefallen zu finden. Interessant sind vor allem die immer wieder kehrenden Erinnerungen Hartmanns an seine Kindheit in Herdicke im Ruhrpott. Sehr liebevoll erzählt er vor allem von seinen Eltern und – nie kennengelernten - Großeltern, die beide gehörlos waren. Sehr authentisch wird alles dadurch, dass die wörtlichen Reden der Beteiligten in der Ruhrpott-Sprache wiedergegeben werden. Sehr schön lesen sich die einen oder anderen Anekdoten. Wer auch aus dem Pott stammt, hat sicherlich so manches Wiedererkennungserlebnis. Positiv hervorzuheben sind auch Hartmanns Einblicke auf zeitgeschichtliches Geschehen wie den Mauerbau, die Coronapandemie oder politisch motivierte Attentate. Etwas gelangweilt haben mich allerdings die Schilderungen zu Hartmanns beruflichem Werdegang, die sich vor allem auf seine Anfangszeit nach der Schauspielschule konzentrieren. Mir erschien es als eine Aufzählung von Theaterstücken, in denen er mitgewirkt hat. Als negativ empfand ich auch den etwas schwermütigen Ton, der hier dominiert. Das führt letztlich dazu, dass ich das Buch als im Mittelmaß liegend bewerte.