Bericht eines Lebens

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Es fällt mir schwer, eine Bewertung abzugeben. Es handelt sich um die Lebensgeschichte des Autors, wie kann man diese bewerten, er berichtet von seinem Leben, das erlebt man, man denkt es sich schließlich nicht aus. Ich hatte mich angesprochen gefühlt, es geht um Herkunft, Familie, den ständigen Zeitmangel, das schlechte Gewissen den alt werdenden Eltern gegenüber. Dieser erste Teil der Geschichte war schön zu lesen, berührend und voller Liebe und auch Tragik. Die Erinnerungen an die Großeltern sind gut dargestellt, auch die Anfänge im Berufsleben, humorvoll und liebevoll der Bericht vom Besuch beim schwerkranken Vater. Die Erinnerungen, die einen mit Wucht treffen, gut geschildert. Nach der Hälfte der Geschichte verpuffte das allerdings, da ging es nun überwiegend um die Zweifel, die einen in der Lebensmitte treffen, der Humor war irgendwie raus und mir erschien die Geschichte nur noch wie eine Aneinanderreihung von Anekdoten. Die große Herdecker Familie blieb in der zweiten Hälfte mehr oder weniger unerwähnt, gerade mal das plötzliche Auftauchen eines Puppenhauses brachte die Mutter wieder in Erinnerung, das fand ich sehr schade. Der Autor packt eine Menge Zeitgeschehen in die Geschichte, das hätte durch seinen Blick auf Corona, Kinder und die Mutter spannend sein sollen, das war aber eher zäh, wie auch die schon lieblose Darstellung des Kindergeburtstages. Da hofft man, dass sich niemand wiedererkennt...Die körperlichen Beschwerden des Autors zum Ende der Geschichte stehen ohne weitere Erklärung da, aber hinterlassen natürlich Fragen. Die Geschichte ist deshalb für mich nicht ganz überzeugend, zweigeteilt wie gesagt, schade.