Mischung aus eigener Biografie verwebt mit weiteren Themen sehr gelungen

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In „Der Lärm des Lebens“ bringt uns Jörg Hartmann seine eigene Geschichte näher und verwebt sie geschickt mit der seiner Familie. Da mir Jörg Hartmann aus der Serie „Weißensee“ bekannt war und ich seine Verkörperung des ehemaligen Stasi-Offiziers extrem gelungen fand, war ich sehr gespannt darauf, mehr über ihn zu erfahren. Und solche Informationen bekommen wir auch: Hartmann erzählt von seinen ersten Erfahrungen an der Berliner Schauspielbühne und wie er trotz eigener harter Arbeit nach dem Vorspielen feststellen musste, dass er noch weit vom Ziel entfernt war. In weiteren Erzählungen wird deutlich, wie Hartmann zu der schauspielerischen Größe wurde die er heute ist. Daneben geht es aber auch um den demenzkranken Vater. Dieser Übergang zum Sentimentalen gelingt ihm geschickt. Besonders gut gefallen hat mir, dass er auch die ungeschönte Realität mit reinfließen lassen hat, z.B. wie schwer es ist, Schauspiel, Kinder und das Besuchen des demenzkranken Vater unter einen Hut zu bekommen. Es geht Hartmann aber auch um das große Ganze, weswegen sowohl historische Ereignisse wie den Mauerfall als auch aktuelle Entwicklungen in China oder die Bedeutung von Corona fürs Schauspiel beleuchtet. Insgesamt mal eine etwas andere Biografie, die mich durch Hartmanns Offenheit überzeugt hat.