" SENSIBLER CHARME MIT EINEM HAUCH MELANCHOLIE "

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Das Buchcover gefällt mir schon aus dem Grund sehr gut, da meine Kinder von dem Hochwerfen in die Luft und dem dann folgenden sicheren Auffangen immer wieder total begeistert waren und gar nicht genug davon kriegen konnten. Jörg Hartmann gelingt es mit diesem Roman dem Leser seinen Beginn als Schauspieler hautnah zu vermitteln, köstlich dabei seine Episode, dass ihm sehr viele Leute eine starke Ähnlichkeit mit dem Schauspieler Ulrich Matthes nachsagen und der Dialog dazu, als er ihn dann plötzlich persönlich trifft. Die Demenz seines Vaters nimmt in der ersten Hälfte dieses Romans einen grossen Platz ein, und so behutsam und einfühlend mit einem Schuss Melancholie bringt er das rüber, dass man ihn sofort wieder mit seiner Rolle im Dortmund Tatort als Hauptkommissar Peter Faber vergleicht. Ob ihm das nun recht ist oder nicht, bleibt mal dahingestellt, aber da sieht man wieder , wie man als Schauspieler mit einer derartig tragenden Rolle geprägt wird und selbt beim Lesen seines übrigens ausgezeichneten Romans immer wieder mit einem Sidestep zur Rolle hin verglichen wird. In der zweiten Hälfte des Buches versucht er übrigens dann mit Erfolg, eine Prise Humor hineinzupacken, die sehr gut ankommt. Ich weiss nicht , ob er das auch überlegt hat, aber hätte er den Roman unter einem Pseudonym veröffentlicht, wären diese Quergedanken zur Rolle des Dortmunder Kommissars gar nicht erst aufgekommen. Alles in allem aber ein durchaus lesenswertes Buch mit einem gefälligen und leicht lesbaren Schreib stil, der sich aber wohltuend von einer Hausmannskost abhebt.