Unterhaltsam und anrührend

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Jörg Hartmann beschreibt in "Der Lärm des Lebens" vom Beginn seiner Schauspielkarriere, von seiner Kindheit in Herdecke, der Demenz und dem Tod seines Vaters und dem chaotischen Familienalltag einer Patchwork-Familie. Der rote Faden seiner Erzählung scheint dabei die Krankheit und der Tod des Vaters zu sein. In Rückblicken reflektiert Hartmann seine Betroffenheit über den physischen und psychischen Verfall seines Vaters bis zu dessen Tod. Die innere Zerrissenheit des Autors zwischen der beruflichen Karriere und dem Wunsch für den Vater da zu sein, werden in diesen Kapiteln sehr deutlich. So greift er immer wieder auf die Rolle des Vaters zurück - aufgewachsen im sozialen Milieu der Arbeiterschaft im Pott und in einer liebevollen und humorigen Familie, die ihn letztendlich zu dem Mensch werden lässt, der er ist und den er u.a. auch manchmal in seinen Rollen verkörpert.
Ich habe das Buch sehr gerne gelesen, die Beziehung zu den Eltern und die Heimatgefühle kann ich sehr gut nachvollziehen. Und trotz dieses doch sehr anrührenden Themas musste ich an vielen Stellen laut lachen oder zumindest leise schmunzeln. Der Humor Hartmanns (auch ein Erbe des Vaters) scheint an vielen Stellen (nicht nur den im Ruhrpott-Dialekt beschriebenen) durch. Außerdem weiß ich jetzt endlich woher der Hengstey-See seinen Namen hat.