Besser als der Vorgänger

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jazebel Avatar

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Der Vorgängerband 'Der Spielmann' hat mich nicht richtig glücklich gemacht, obwohl ich ein großer Fan von Oliver Pötzsch und seinen 'Henkerstochter'-Romanen bin. In 'Der Spielmann' und 'Der Lehrmeister' erzählt der Autor die Lebensgeschichte von Goethes Dr. Faust unterhaltsam nach.

Wo der Spielmann Faust bis ins mittlere Erwachsenenalter begleitet und einige Längen hat, ist dieser Band, der sich fantasie- und geheimnisvoll mit Fausts mittleren und späten Jahren beschäftigt spannend und stellenweise auch sehr unheimlich geschrieben.

Faust stellt fest, dass ein alter Lehrmeister Tonio ihn immer noch nicht in Ruhe lässt. Er sieht seine Liebsten in Gefahr. Im Verlaufe der Geschichte trifft man auf geistige Prominenz wie Agrippa von Nettesheim und Leonardo da Vinci. Hier trifft stellenweise ein historischer Roman auf Gruselelemente, die aber gut zur 'übernatürlichen' Geschichte Fausts passen, denn natürlich darf der leibhaftige Leibhaftige samt Gefolgsleuten nicht fehlen. Die Charaktere sind gut, aber nicht allzu erschöpfend tief ausgearbeitet, für mich hat es so gepasst.

Fausts Reise durch Deutschland, Frankreich und Italien hat mir gut gefallen und mich gut unterhalten. Den Spielmann muss man vorher nicht notwendigerweise gelesen haben, die Zusammenhänge erschließen sich auch so.