Der Tragödie Zweiter Teil

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Schon der erste Teil von Oliver-Pötzschs Faust-Saga war ein monumentales Buch, bei dem die Geschichte des Johann Georg Faustus im Mittelpunkt stand. Pötzsch erzählte vom Aufwachsen des jungen Faustus, seiner Jugend- und Wanderjahren, einem verhängnisvollen Pakt und davon, wie er zu seinen Gefährt*innen - bzw. sie ihn. Im ersten Teil beschränkte sich Pötzsch auf Fausts Stationen im süddeutschen Raum - so spielte die Geschichte in Orten wie Knittlingen im Kraichgau, Nördlingen, Augsburg oder Nürnberg.
Nun im zweiten Teil schickt der bayerische Autor den Zauberer auf eine deutlich weitere Reise. Die Frage nach seiner Herkunft treibt den fahrenden Gaukler weiter an. Zusammen mit seinen Gefährt*innen - Karl Wagner, Greta und dem Hund Kleiner Satan - führt ihn die Suche nach seinem Geheimnis von Bamberg bis ins Tal der Loire. Dort in den Schlössern lebt der legendäre Leonardo da Vinci, in dem Faustus einen Schicksalsgenossen ahnt. Die Reise führt die Gruppe dann noch bis ins ferne Rom, wo der Papst derweil von Martin Luther und ganz eigenen Dämonen unter Druck gesetzt wird.
Mit 800 Seiten ist auch "Der Lehrmeister" wieder ein monumentales Buch geworden, das immer wieder vorantreibt. Trotz der Länge kommt es im Roman zu keinen Durchhängern - Pötzsch versteht es, zu erzählen und seine Handlung immer weiter fortzuspinnen. Schön beschriebene Orte, schillernde Protagonist*innen, dunkle Geheimnisse - "Der Lehrmeister" hat alle Ingredienzien für einen packenden Mittelalterschmöker. Große Klasse und große Unterhaltung!