Faust - Der Tragödie 2. Teil

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gesil Avatar

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Die Geschichte des Johann Georg Faustus, der in jungen Jahren einen Pakt mit dem Teufel geschlossen hat, geht weiter.
Mit seiner Tochter Greta und seinem Adlatus Karl, der ihm in ehrlicher Zuneigung verbunden ist, zieht Faustus als Gaukler von Stadt zu Stadt, immer auf der Suche nach einem Heilmittel für seine Erkrankung. Ein Ratschlag führt ihn zu Leonardo da Vinci, doch auch dieser großartige Mann kann ihm nicht helfen. Doch hinterlässt er ihm möglicherweise die einzige Waffe, mit der der Teufel zu schlagen ist. Wer wird am Ende siegen?

Oliver Pötzsch gelingt es ein weiteres Mal, das Leben des 16. Jahrhunderts vor meinem inneren Auge lebendig werden zu lassen. Nachdem Faustus zum Ende des ersten Teil sympathischer wurde, büßt er diese Pluspunkte im vorliegenden Band wieder ein, als sich mehr und mehr herauskristallisiert, dass er seinen Wegbegleitern wieder wichtige Dinge verschweigt und vieles mit sich selbst ausmacht. Obwohl Greta und Karl von seinen einsamen Entscheidungen oft direkt betroffen sind.
Doch wie schon beim „Spielmann“ empfand ich die Geschichte teilweise als langatmig und nicht jede Begebenheit hätte in dieser – ich will nicht sagen epischen – Breite erzählt werden müssen. Daher habe ich teilweise nach zehn oder 20 Seiten eine Pause eingelegt und die 800 Seiten wurden gefühlt immer mehr.
Gefallen hat mir hingegen, wie der Autor immer wieder Zitate des „echten“ Faust eingestreut hat, auch wenn ich nicht jedes auf Anhieb erkannt habe.