Vom ewigen Kampf zwischen Gut und Böse

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miss marple 64 Avatar

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Wenn der Autor im Nachwort sagt, dass Goethe sein Lehrmeister gewesen sei, dann kann man ihm nur zustimmen. Zeigt der erste Band „ Der Spielmann“ Fausts „Kleine Welt“- Kindheit, Jugend, erste Liebe, Ausbildung zum Magier und nicht zuletzt den Pakt mit den Teufel, so führt uns der Autor nun im zweiten Teil hinaus in die „Große Welt“- ganz in Anlehnung an die großen dramatischen Werke Goethes. Faust ist gealtert, von einer unbekannten Krankheit mit Lähmungen heimgesucht, macht er sich nun auf die Suche nach einer Antwort darauf und um Hilfe zu finden. Mit dabei sein Gehilfe Wagner, der ihn seit Jahren begleitet und heimlich liebt, und Greta, seine Tochter (die das bisher noch nichts weiß). Während in Deutschland die Kurfürsten darüber beratschlagen, wer der nächste Kaiser wird, erwarten ihn auf seiner Reise gen Westen der französische König und Leonardo da Vinci, der in Frankreich in einer Art Asyl lebt. Von ihm erhofft er sich, die notwendige Erkenntnis. Jedoch wird ihn sein Weg weiter nach Italien führen, um sich schlussendlich dem steten Kampf von Gut und Böse stellen zu müssen und dem Teufel ein letztes Schnippchen zu schlagen.
Dem Autor gelingt eine komplexe Geschichte um diese sagenumwobene Figur- er vermischt, ähnlich wie sein Vorbild Goethe, Fakten über den historischen Faust mit der Faustsage und den Goethe-Text in Zitaten selbst. Es ist eine gelungene Reise ins Mittelalter, das sich am Rande von Glauben, Irrglauben und dem Wunsch nach Erneuerung befindet. Die Verbindung von Geschichte und literarischer Phantasie fesselt den Leser bis zur letzten Seite.