Die Ältesten, die Simulakrene & das System

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Was für ein durch und durch weg wunderbares Buch! Von Außen ist es von einem wunderschönen Buchumschlag umhüllt. Fährt man mit den Fingern über den Namen des Titels und Autors, kann man die Buchstaben ertasten. An manchen Stellen fühlt es glatt an, an anderen fühlt es sich rau an und bei genauerer Betrachtung sehen die Buchstaben irgendwie sandig aus! Die Farben sind kräftig und sanft zugleich. Der Horizont wird total schön hervorgehoben und der Leuchtturm ragt voller Stolz dem Himmel empor und spendet zwei, drei Ausflüglern Licht.
Der Farbschnitt ist genauso traumhaft! Oben und unten am Buch findet man den Himmel besetzt mit wintzigen Möwen und an der rechten längst Seite findet man ein Abbild des Leuchtturms wieder. Es ist eine sowohl mühevolle, als auch liebevolle Aufmachung, die mir sehr gefällt. Sie spiegelt den Inhalt des Buches wieder, ist hübsch anzusehen und macht im Bücherregal natürlich was her!
Im Buch geht es dann genauso weiter! Auf den ersten beiden Seiten bekommt man einen kleinen Einblick über die Insel, indem man auf ein Bild schaut, die diese Kartographisch darstellt. Darauf folgt eine Seite mit "Informationen" für den Leser, welche sich auf die Figuren im Buch beziehen und womöglich erst beim Lesen Sinn ergeben. Dennoch, schön gestaltet und macht Lust auf mehr! Der Prolog ist kurz und knackig gehalten, so das man als Leser geradezu gezwungen ist, weiter zu blättern, weil's einfach nur interessant ist!
Der Schreibstil ist verständlich und einnehmend geschrieben und lässt sich flüssig lesen. Ich war sofort in der Geschichte drin und konnte mir die verschiedensten Szenarien bildlich gut vorstellen. Zeitweise etwas langatmig, dennoch reißt der Spannungsbogen nicht ab.
Die Figuren im Buch könnten unterschiedlicher nicht sein. Aber ich finde, das ein jeder seiner Rolle gerecht wird und auch wenn mir nicht jeder gleichermaßen sympathisch ist, war alles in allem einfach nur stimmig.

Da war eine Menge los im Buch! Die Geschichte handelt von einer Gruppe übrig gebliebener Menschen, die einzig Überlebenden, die es geschafft haben, sich vor einem bedrohlichem Nebel in Schutz zu bringen. Es gibt die Ältesten die mit ihren Erfahrungswerten die neue Welt aufrecht erhalten, es gibt die sogenannten "Simulakrene" genannt, von dem lateinischen Wort "Simulacrum", was so viel heißt wie Abbild. Dabei handelt es sich um Menschenähnliche Figuren und dann gibt es noch Abi. Abi wohnt in den Köpfen der Simulakrene und funktioniert wie eine "innere Stimme". Sie übernimmt zeitweise die Funktionen der Simulakrene und steuert diese dadurch. Auf einer kleinen Insel also haben sie alle Schutz gefunden und meistern ihren Alltag den Umständen entsprechend, so gut es geht. Die Ältere Generationen gibt ihren Wissensstand den Jüngeren weiter und versucht wehement, etwas gegen den Nebel zu unternehmen, der sie alle bedroht. Indem sie immer wieder in Grüppchen die Insel erkundigen, sich nach alter, verlorener Technologie umschauen und diese wieder neu aufwerten, erhoffen sie sich, irgendeine Lösung für das Problem zu finden. Andere Grüppchen wiederrum bemühen sich darum das Feld zu bestellen oder andere Alltagsaufgaben zu bewältigen. Es liegt immer etwas an, das erledigt werden muss, sogar Nachts. Abi hat die Fähigkeit die Simulakrene in den Schlaf zu schicken und nach belieben wieder aufzuwecken. Es gibt Arbeiten, die können nur Nachts erledigt werden bzw nur dann, wenn die Bewohner sich im besten Fall nicht an das erinnern können, was sie durch Abis Einfluss geleistet haben. Liest sich alles sehr folgsam und klingt vielelicht auch erstmal gar nicht sooo schlecht. Eine Welt, in der alles Hand in Hand läuft, alle Glücklich sind und ihren Sinn darin sehen, dem Volk zu dienen. Allerdings gibt es in dem Ganzen Chaos Emory, die stets Fragen parat hat und all das was passiert und wie es passiert in Frage stellt. Sie mischt den Laden regelrecht auf und zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch. Sie ist jene, die einiges Aufdecken wird, womit der Leser so erstmal gar nicht gerechnet hat.
Es gab kein Kapitel, das nicht spannend war. Mir hat's total gut gefallen und ich würde das Buch an Menschen weiter geben bzw empfehlen, die Sci-Fy, Krimis, Fanatsy und Dystopien mögen. Es war von allem etwas dabei!