Dystopischer Krimi mit 'Locked Room'-Atmosphäre

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april1985 Avatar

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Mit seinem neuesten Krimi hat sich Stuart Turton wieder einmal selbst übertroffen. 'Der letzte Mord am Ende der Welt' hat mich von Anfang bis zum Schluss gefesselt.

Stuart Turton bewegt sich zwischen den Genres und so ist ein genialer Mix aus Krimi, Sci-Fi und Dystopie entstanden. Der Autor hat ein erschreckendes Zukunftsszenario erschaffen. Die Menschheit ist nahezu ausgerottet. Nur eine kleine Gruppe von Wissenschaftlern hat es geschafft auf einer griechischen Insel eine Zuflucht vor dem giftigem, tötlichen Nebel zu schaffen. Die Ältesten, wie sie sich nennen, sorgen für Sicherheit auf der Insel. Die wenigen Dorfbewohner sorgen für Nahrung, kümmern sich um die Tiere und bewirtschaften Felder. Jeder einzelne hat seine Aufgabe; der Tagesablauf verläuft nach den Regeln der Ältesten, bis einer von ihnen ermordet wird und die Sicherheitsschranken, welche den tötlichen Nebel von der Insel abschirmen, hochgefahren werden. Um die letzten Überlebenden zu retten, muss der Mörder entlarvt werden, andernfalls wird die Menschheit endgültig aussterben. Dorfbewohnerin Emory stellt sich der nahezu unmöglichen Aufgabe. Mit ihrer Neugier und ihrer rebellischen Art , die sie grundlegend von den anderen Dorfbewohner unterscheidet, beginnt sie Fragen zu stellen. Was ist in der Nacht des Mordes passiert? Warum wurde Niema getötet und wieso kann sich niemand erinnern?

Schnell ist klar, dass auf der Insel etwas nicht mit rechten Dingen zu geht. Ich fand es so spannend die vielen Geheimnisse ans Licht zu zerren, tief in die dunklen Abgründe der Menschen zu blicken und Rätsel um Rätsel zu entschlüsseln. Genial fand ich gerade zu Beginn den geheimnisvollen Ich-Erzähler, dessen Identität zwar relativ schnell gelüftet wird, der aber auch später für viele Überraschungen sorgt. Überhaupt steckt das Buch voller unvorhersehbarer Wendungen und Plotttwists, welche den Spannungsgrad hoch halten. Und ich habe die 'Locked Room'-Atmosphäre geliebt.

Fazit:
Ein großartiger Krimi aus der Feder von Stuart Turton, mit einem erschreckenden Zukunftsszenario, dunklen Geheimnissen und überraschenden Wendungen und Enthüllungen. Ein Highlight!