Postapokalyptisches Rätselfeuerwerk

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Auf einer Insel im Mittelmeer leben die letzten Menschen nach einer Katastrophe, die sich vor neunzig Jahren ereignet hat. Damals erschien ein Nebel, der alle Lebewesen tötet, sobald er sie berührt. Durch ein Abwehrsystem konnte verhindert werden, dass auch die Insel von diesem Nebel eingenommen wird. So lebt die Bevölkerung relativ glücklich in einem kleinen Dorf. Alle Menschen tun ihr bestes, um der Gemeinschaft zu dienen, während Abi, eine KI, sie mit mit ihrer Stimme im Kopf unterstützt, damit das Zusammenleben auch weiterhin funktioniert. Doch durch einen Mord wird das Abwehrsystem ausgeschaltet und nur durch die Aufklärung kann der tödliche Nebel gestoppt werden.

"Der letzte Mord am Ende der Welt" ist bereits das dritte Buch von Stuart Turton, doch jedes unterscheidet sich komplett von den anderen. Während das erste Buch "Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle" sicherlich von dem Film "Und täglich grüßt das Murmeltier" inspiriert war, ist "Der Tod und das dunkle Meer" eine Gruselgeschichte aus der Vergangenheit. Bei diesem Buch hier geht es in eine nicht bestimmte Zukunft, in der die Menschheit so gut wie ausgestorben ist. Science-Fiction, Wissenschaftsethik und menschliche Abgründe spielen in dieser Dystopie eine Rolle.

Die Charaktere sind vielschichtig und ihre Gefühle und Meinungen nachvollziehbar. Besonders Frauen haben diesmal wichtige Rollen; bei Turtons ersten beiden Büchern standen nach meiner Erinnerung nach eher mehr Männer im Vordergrund.
Die Geschichte wird aus der Sicht der KI Abi erzählt. Oft habe ich dies vergessen, bis sie wieder aus der Ich-Perspektive berichtet hat. Durch diese Sicht erlebt man auch andere Blickwinkel von anderen Personen, da sich Abi in allen Köpfen befindet.

Eine Karte der Insel und des Dorfes ist im Buch abgedruckt, was sehr hilfreich ist, um sich zu orientieren. Ebenfalls ist zu Beginn eine kurze Auflistung der wichtigsten Charaktere und eine Beschreibung vorhanden, was ich noch am Anfang benutzt habe, im weiteren Verlauf der Handlung für mich aber nicht mehr gebraucht habe.

Egal, welches Genre er bedient, Turton schafft es, eine packende und komplexe Geschichte zu erzählen. Mit jedem weiteren Kapitel gibt es mehr Rätsel und als Lesende hat man viel zu grübeln. Doch zum Glück bekommt man sehr zufriedenstellende Antworten geliefert. Einige Andeutungen und Erwähnungen werden erst zum Schluss klar, sodass es sich sicherlich lohnt, die Geschichte mehrmals zu lesen, weil man immer wieder was neues entdeckt.
Auf jeden Fall werde ich die weiteren Bücher von Stuart Turton ebenfalls lesen, da sie alle sehr unterschiedlich sind und trotzdem zu unterhalten wissen. Der Rätselfaktor spielt bei ihm eine große Rolle, was mir sehr gut gefällt, weil man immer mitdenken kann, um vielleicht selber auf die Lösung zu kommen. Mir hat es sehr gefallen, diese Geschichte zu lesen und auch nach Beenden bin ich in Gedanken noch immer auf dieser Insel.