Turtons Genremixer
Stuart Turton entwickelt sich zu einem Garanten für zwischen allen Genres stehende Werke, was er auch in „Der letzte Mord am Ende der Welt“ beweist. Doch der Reihe nach – worum geht es?
Die Geschichte beginnt damit, dass es noch 107 Stunden bis zum potentiellen Menschheitsende sind, wobei das Dasein der letzten Menschen auf den ersten Blick idyllischer kaum scheinen mag, denn seit Jahrzehnten wurde niemand mehr ermordet auf der letzten bewohnten Insel der Welt. Schaut man jedoch genauer hin, erkennt man Repressionen: Bestimmte Bücher und Gedanken sind verboten, die Wissenschaftlerin Niema Mandripilias sorgt dafür, dass die Insel vor einem tödlichen Nebel geschützt ist – und plötzlich ist sie tot, brutal ermordet ... wenn es nicht gelingt, ihren Mörder zu finden, werden die Menschen „aussterben“.
Mehr sei über die Handlung nicht verraten, aber was Turton hier in seinen „Geschichtsgenerator“ schmeißt, ist verwegen und doch passt es zusammen: Man kann die Geschichte als Krimi bzw. Thriller lesen (Wird der Mörder gefunden? Wer hat die Erinnerungen der Insulaner gelöscht und wie?), als Utopie bzw. wohl eher Dystopie (Friedliches Zusammenleben ist möglich, doch um welchen Preis? Nur noch ein kleiner Teil der Welt ist für den Menschen bewohnbar …), man kann die Geschichte als Parabel lesen (Aussterben der Menschheit vs. Tiere – was sind wir bereit zu tun? Der Nebel könnte gesehen werden als alles Mögliche von Krankheit über Desinformation bis KI und vieles mehr), auf jeden Fall aber als Science-Fiction. Turton spielt mit diesem durchaus komplexen Geflecht, er baut Geheimnisse, Intrigen, Aberglaube und Wendungen ein, lässt nichts aus, um seine Leserschaft zu verwirren, aber auch zu unterhalten mit einer in dieser Kombination noch nicht gelesenen Geschichte. Schon die Kapitelüberschriften mit Angaben, wie viele Stunden bis zum Aussterben bleiben, treiben einen beim Lesen geradezu durch das Buch; der Schreibstil ist gut, doch abwechslungsreich lesbar. Es scheint, als hätte Turton ein Patentrezept für seine Geschichten gefunden (denn schon sein letztes Buch wies ähnliche Elemente auf), was denn auch irgendwann dazu führen könnte, dass man sich denkt: „War doch in … ähnlich“. Wer mit dem dystopischen Part klarkommt, sollte Spaß bei der Lektüre haben – mir ging es so.
Die Geschichte beginnt damit, dass es noch 107 Stunden bis zum potentiellen Menschheitsende sind, wobei das Dasein der letzten Menschen auf den ersten Blick idyllischer kaum scheinen mag, denn seit Jahrzehnten wurde niemand mehr ermordet auf der letzten bewohnten Insel der Welt. Schaut man jedoch genauer hin, erkennt man Repressionen: Bestimmte Bücher und Gedanken sind verboten, die Wissenschaftlerin Niema Mandripilias sorgt dafür, dass die Insel vor einem tödlichen Nebel geschützt ist – und plötzlich ist sie tot, brutal ermordet ... wenn es nicht gelingt, ihren Mörder zu finden, werden die Menschen „aussterben“.
Mehr sei über die Handlung nicht verraten, aber was Turton hier in seinen „Geschichtsgenerator“ schmeißt, ist verwegen und doch passt es zusammen: Man kann die Geschichte als Krimi bzw. Thriller lesen (Wird der Mörder gefunden? Wer hat die Erinnerungen der Insulaner gelöscht und wie?), als Utopie bzw. wohl eher Dystopie (Friedliches Zusammenleben ist möglich, doch um welchen Preis? Nur noch ein kleiner Teil der Welt ist für den Menschen bewohnbar …), man kann die Geschichte als Parabel lesen (Aussterben der Menschheit vs. Tiere – was sind wir bereit zu tun? Der Nebel könnte gesehen werden als alles Mögliche von Krankheit über Desinformation bis KI und vieles mehr), auf jeden Fall aber als Science-Fiction. Turton spielt mit diesem durchaus komplexen Geflecht, er baut Geheimnisse, Intrigen, Aberglaube und Wendungen ein, lässt nichts aus, um seine Leserschaft zu verwirren, aber auch zu unterhalten mit einer in dieser Kombination noch nicht gelesenen Geschichte. Schon die Kapitelüberschriften mit Angaben, wie viele Stunden bis zum Aussterben bleiben, treiben einen beim Lesen geradezu durch das Buch; der Schreibstil ist gut, doch abwechslungsreich lesbar. Es scheint, als hätte Turton ein Patentrezept für seine Geschichten gefunden (denn schon sein letztes Buch wies ähnliche Elemente auf), was denn auch irgendwann dazu führen könnte, dass man sich denkt: „War doch in … ähnlich“. Wer mit dem dystopischen Part klarkommt, sollte Spaß bei der Lektüre haben – mir ging es so.