Jene Strudel kosmischer Rätsel

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owenmeany Avatar

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Mit Fantasyromanen verhält es sich wie mit Krimis: die Inflation der Titel macht den Markt total unübersichtlich, aber ich mag sie, wenn sie sich herausheben, durch Sprache, Einfallsreichtum, eine logische Idee. Hier sind die Schatten Lebewesen mit einem eigenen Antrieb.

Dass einer von ihnen, nämlich der von Jonas Mandelbrodt, die vorliegende Geschichte erzählt, wird auf Seite 14 klar. Und er tut das mit einer gewissen Ironie, denn anders als man das in dem ansonsten von Superlativen strotzenden Genre erwartet, ist dieser ein ganz gewöhnlicher Mensch.

Die Schilderung der familiären Verhältnisse ist dann aber bei aller Dramatik doch ein bisschen treuherzig geraten, sprachlich häufen sich Wiederholungen ("Faun").

Was dann aber in der Konferenz der Schatten geraunt wird, erscheint mir äußerst nebulös, wenn auch im darauf folgenden Kapitel ein Anschein von Wissenschaftlichkeit erweckt werden soll durch das Zitieren alter Quellen.

Unvermittelt folgt die skurrile Episode in der Bibliothek des verstorbenen Edward Lysander Meredith, die sich noch nicht in den Zusammenhang einfügt.

Angesichts der Fülle an z.T. überflüssiger Fantasyliteratur, die nur blindlings Versatzstücke zusammenpuzzelt, werde ich auf die Lektüre dieses Titels verzichten.