Ein Kunstwerk – mystisch – anders

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horrorbiene Avatar

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Der letzte Schattenschnitzer ist ein wirklich außergewöhnliches Buch: Unsere Schatten haben ein Eigenleben und durch eine Art Magie kann man mit ihnen kommunizieren und etwas erschaffen. Die alte Schule dieser Magie nennt man die Schattenschnitzer, doch diese Zunft wurde dereinst vernichtet, da sie in manchen Augen falsche Ziele setzte. Doch einer schwor Rache und brachte Dinge ins Rollen, die das Ende der Welt, wie wir sie kennen, mit sich bringen würde, denn dann würden die Schatten sich Erheben und die Herrschaft an sich reißen. Dieser eine ist Jonathan Ripley, doch er konnte gerade noch vom Rat aufgehalten werden. Dies ist nun Jahre her – doch seltsame Dinge tun sich im Reich der Schatten: Einer hat sich auserkoren seinem Menschen die Kunst der Schattenmagie beizubringen und ein Mädchen ohne Schatten wird geboren.

Das alles klingt wirklich interessant und vielschichtig. Durch die Rahmenhandlung führt der Schatten des Jungen. Darüber hinaus gibt es noch als Einschübe Auszüge aus der „ALCHIMIA UMBARUM von John Dee“ und einer weiteren Erzählperspektive. Diese drei unterscheiden sich auch durch eine andere Schriftart. Solcherlei optische Gestaltung finde ich persönlich sehr gut. Auch sonst ist das Layout ein Highlight. Die Handlung und den Schreibstil kann ich eigentlich nur mit den Worten: „Dieses Buch ist ein Gesamtkunstwerk.“ zusammenfassen. Der Schreibstil an sich ist nicht außergewöhnlich, doch im Zusammenspiel mit der Handlung und dem Spannungsbogen ergibt sich daraus ein sehr kunstvolles Buch. Doch gerade die Kunst ist Geschmackssache und meinen Geschmack hat von Aster mit seinem Buch leider nicht getroffen. Für mich ist es zu künstlich, zu bizarr und zu eigenartig. Im Gegensatz zu vielen Büchern, die ich mag, ist dieses hier sehr nüchtern und berichtend geschrieben und der Funke ist bei mir daher nicht übergesprungen. Ich habe mich sogar des öfteren dabei erwischt, wie ich sehr unkonzentriert und gar lustlos gelesen habe – denn auch wirklich spannend ist das Buch nicht. Da auch die Hauptperson Jonas Mandelbrodt sich nie sicher war, was vor sich geht und wie es weitergehen könnte, habe ich auch nie das Gefühl gehabt, die Handlung wirklich zu durchdringen.

  

**Fazit:** Das Buch ist ein Kunstwerk – keine Frage – doch meinen Geschmack hat es leider nicht getroffen. Dennoch wird es sicher genügend Leser finden, die diesem überaus eigenartigen Schmöker viel abgewinnen können.

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