Ein Thriller, der einen eiskalt erwischt

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liesgern Avatar

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Der Mädchenwald ...und auch so bitterkalt.
Ja, das ist wohl das Gefühl, was einen in diesem ganz besonderen Thriller verfolgt...Eiseskälte.

Es ist ein ganz besonderer Tag für die 13-jährige Elissa und ihre Mutter. So lange hat sich das Mädchen auf dieses Jugendschachtournier gefreut und vorbereitet. Die Aufregung ist dementsprechend groß und die zwei brechen extra früh auf. Doch wie aufregend dieser Tag wirklich wird, wird Elissa erst bewusst, als sie in einem eiskalten feuchten Keller, angekettet wie ein Tier, ihr Bewusstsein wiedererlangt.
Nach ihrer brutalen Entführung ist ihr einziger Hoffnungsschimmer ein Junge Namens Elija. Er besucht sie heimlich in ihrem Verlies und nur er könnte sie vielleicht befreien oder Hilfe holen. Doch Elijah lebt ziemlich einsam im Mädchenwald und es ist unklar, ob er ihr wirklich helfen will.

"Der Mädchenwald" ist alles andere als ein gewöhnlicher Thriller. Er lässt einen im Dunklen tappen und wirft Fragen auf, vor deren Antworten man Angst hat.
Erzählt wird die Geschichte aus den Perspektiven von Elissa, Elijah und der leitenden Polizistin Mairéad. Die Kapitel sind recht kurz gehalten, dafür inhaltlich aber so explosiv, das der Spannungsaufbau ständig steigt. Dann nach gut 300 Seiten erhält die Geschichte einen Cut und der zweite Teil des Buches startet.
In diesem abschließenden Teil wurde ich beinahe vom Geschehen überrollt und das gesamte Ausmaß des Grauens bekam Farbe.
Der Autor "Sam Lloyd " hat eine Gabe Gefühle zu vermitteln, die ganz besonder spürbar sind. Auch der Ort des Geschehens wurde mir praktisch als Bilder in den Kopf projiziert. Lediglich die Ausfülichkeit zu den Personen hätte mir noch wesentlich umfangreicher sein dürfen, doch dann wäre das Buch bestimmt doppelt so dick geworden.

Ich kann nur jedem der mutig genug ist, einen Ausflug in den Mädchenwald empfehlen. Doch ich rate euch, zieht euch warm an!