Perfides Katz-und-Maus-Spiel

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misspider Avatar

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Spannung, Spannung, Spannung - aber dann leider ein nicht-enden-wollendes Ende, das viel zunichte gemacht hat. Elissa ist eindeutig die kleine Heldin der Geschichte, unglaublich wie sie es die meiste Zeit schafft in ihrer ausweglosen Lage wie beim Schach einen kühlen Kopf zu bewahren und strategische Züge zu machen. Elijahs Rolle war nicht minder tragisch, aber von Anfang an von einer niederträchtigen Falschheit durchzogen, die es mir unmöglich machte auch nur einen Funken Sympathie für ihn aufzubringen. Das Katz-und-Maus-Spiel zwischen Elissa und Elijah - bei dem die Rollen mehr als einmal getauscht wurden - war unendlich spannend. Immer wieder trafen Elissas ausgeklügelte Schachzüge auf Elijahs plumpe, unglaubwürdig naive Art und es war lange Zeit ungewiss, wie die Sache ausgehen würde, aber ich habe der tapferen Elissa so gewünscht, dass sie wenn schon nicht als Siegerin, so doch als Überlebende aus diesem perversen Spiel hervorgeht. Die Ermittlerin im Fall hatte nicht nur mit der Suche nach Elissa, sondern auch mit einer persönlichen Tragödie zu kämpfen - das verlieh der Figur durchaus Tiefe, hat aber manchmal zu sehr abgelenkt und die Verbissenheit ihrer Untersuchungen wirkten dann auch sehr bemüht und unglaubhaft. Gegen Ende gab es gleich mehrere überraschende Wendungen, mit denen ich so nicht gerechnet hatte, obwohl mir bewusst war das irgendetwas unerwartetes wohl noch kommen musste. Leider hat der Autor meiner Meinung nach das Ende zu stark aufgebauscht, was die Geschichte unnötig verkompliziert hat. Insgesamt aber ein sehr spannender Thriller, der sich mit seiner ungewohnten Konstellation und den wechselnden Perspektiven aus der Menge abhebt.