Schach

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Die 13jährige Elissa bricht früh am Morgen gemeinsam mit ihrer Mutter auf zu einem Jugendschachturnier. Während einer Pause verschwindet sie spurlos und gerade in den ersten so wichtigen Stunden kommt Polizistin DI MacCullagh nicht recht voran. Die Chance, das junge Mädchen lebend zu finden, sinkt rapide.

Elijah ist zwölf und wohnt mit seiner Familie abgeschieden in einem dunklen Wald, wo er mangels Internet und Handy seine eigene Welt entwirft, den Orten unterschiedliche Phantasienamen verpasst und sich fast nur allein mit der Natur beschäftigt.

Als er Elissa entdeckt, ist er unsicher, ob er Hilfe holen und damit sein eigenes Leben auf den Kopf stellen soll, oder nicht. Ein gefährliches Spiel beginnt.

Elijah erzählt aus der Ich-Perspektive, über Elissa und Polizistin Mairéad wird in der neutralen Erzählform geschrieben, wodurch in stetem Wechsel der Sichtweisen eine sehr lebendige Geschichte entsteht. Autor Sam Lloyd streut anfangs viele Informationen, die sich nach und nach in der Handlung wiederfinden, geschickt den Einfallsreichtum und die Willenskraft Elissas widerspiegeln. Mit vielen Details ausgeschmückt, lernen wir die beiden Hauptpersonen und ihre Umgebung kennen, dennoch vermag man als Leser lange nicht die ganze Tragweite der Geschichte zu durchschauen. Unerwartetes tritt im Laufe Mairéads Ermittlungen zutage und lässt im zweiten Teil des Thrillers eine komplett neue Wende zu.

Der Schreibstil von Lloyd ist ein angenehmer, lässt Elissa, Elijah und alle anderen zu recht glaubwürdigen Figuren erwachen. Spannend ist der Mädchenwald durch all die Gedankengänge, die das Tun und Handeln begleiten, durch strategische Überlegungen und eingesetzte Taktik. Wird am Ende jemand überleben? Wenn ja, dann wer – und wie?

Ein durch und durch lesenswertes Buch, das Sam Lloyd uns hier präsentiert und das ich sehr gerne weiter empfehle.