Eine schöne Geschichte

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maenade Avatar

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Es kommt selten vor, dass ich den 10. Band einer Reihe lese, ohne eines der vorangegangenen Bücher zu kennen. Aber hier hat mich einfach zu viel gereizt: die verwaiste rothaarige Protagonistin Violet, der Blumenladen und natürlich die Zauberei. Außerdem war die Leseprobe tatsächlich entzückend. Worum geht es nun? Violet findet zufällig einen Brief von Charly an ihre Mutter und erkennt: Das muss wohl ihr Vater gewesen sein. Gemeinsam mit den Geschwistern Jack und Zack macht sie sich auf die Suche. Und nun beginnen meine Schwierigkeiten mit dem Buch: Die Suche ist recht einfach (was mich nicht weiter stört, ist schließlich ein Kinderbuch) und vor allem - Achtung, Spoiler! - ohne echte Komplikationen recht erfolgreich. Ja, Charly ist leider auch tot (aber bei einem heroischen Akt verstorben) und Miss Rosy, die Haushälterin der Großeltern muss sich auch noch was von der Seele reden, aber die Großeltern sind ohne Zögern und ohne Schwierigkeiten sofort total von Violet begeistert. Hm. Hmm. Ich finde das ein bisschen schwierig. Ich bin natürlich sehr für Happy Endings, aber ein bisschen realistischer (ich weiß, Zaubern und so, aber das geht für mich OK) dürfte das schon sein. Das mag aber auch daran liegen, dass das "mein" Thema ist. Gestört hat mich tatsächlich auch ein bisschen, dass ich anfangs Schwierigkeiten hatte, die Wohnsituation von Violet zu verstehen. Und dann noch diese Kleinigkeit (S. 32): Es geht um Jack und Zack, es wird thematisiert, dass die Zwillinge sich so ähnlich sehen, obwohl doch Jack ein Mädchen ist. "Violet tobte gern mit Jack und spielte Memory oder Fang-den-Hut mit Zack, doch am liebsten war sie mit beiden Freunden zusammen - wie heute." - Jack ist ein Mädchen, also eine Freundin! Das hätte man hier leicht sprachlich lösen können als "am liebsten war sie mit beiden zusammen". Mitgemeint reicht gerade in einem Kinderbuch für mich wirklich nicht aus.
Bei all der Kritik: Das Buch ist wunderschön und liebevoll gestaltet und eigentlich finde ich die Geschichte ganz schön, die Grundidee noch schöner. Ich mag es, dass hier ein Mädchen dargestellt wird, das Probleme selbst in die Hand nimmt nud gemeinsam mit anderen löst. Ich kann mir gut vorstellen, dass meine Tochter diese Bücher liest, wenn sie etwas größer ist.