Amüsanter Seelen-Striptease eines abgehalfterten Schauspielers, der mit einem Fußball-Programm über die Dörfer tingelt

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ech68 Avatar

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In diesem Roman lässt der Autor Jörg Menke-Peitzmeyer den abgehalfterten Schauspieler Achim Flessenkämper, der mit seinem Solo-Programm "Der Manndecker" über die Dörfer des Sauerlandes tingelt, aus seinem Leben erzählen und dabei einen amüsanten Seelen-Striptease absolvieren.

Denn nicht nur beruflich, auch privat sieht sein Leben ziemlich trostlos aus. Seine zweite Ehe steht kurz vor dem Aus, das Verhältnis zu seinem Sohn aus erster Ehe ist kaum noch vorhanden und seine karge Gage endet zumeist direkt in den Taschen der Gastwirte, in deren Hinterzimmern er vor in der Regel ziemlich dürftiger Kulisse auftritt. Ein leichter Unfall mit einem Traktor und die Begegnung mit der Fahrerin dieses Gefährts sind dann aber der Auftakt für einige Wendungen, die sein Leben vielleicht doch noch einmal in eine bessere Richtung lenken könnten.

Mit einem lakonischen Schreibstil erzählt der Autor die Geschichte konsequent aus der Perspektive von Achim und lässt ihn dabei immer wieder in absurde Momente mit reichlich Situationskomik tappen. Achims zuweilen ziemlich unbeholfenenen Versuche, sich sein Leben und die Sackgasse, in der es steckt, schönzureden, entbehren dabei nicht einer gewissen Komik, der aber immer auch etwas leicht Tragisches anhaftet. Verweise auf die große und die kleinen Welt des Fußballs sorgen ebenfalls für einen gewissen Unterhaltungswert, können aber doch nicht darüber hinwegtäuschen, das das Geschehen immer mal wieder so ein wenig vor sich herplätschert und sich dabei in Details verliert.

Mit etwas mehr Tempo und der einen oder anderen Straffung hätte man aus dieser Geschichte meiner Meinung nach noch mehr herausholen können. Unter dem Strich konnte mich das Buch aber trotz dieser leichter Schwächen dennoch gut unterhalten.