Berührend!

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DER MAUERSEGLER

Jasmin Schreiber hat mich mit ihrem frisch erschienen Roman "Der Mauersegler" so richtig erwischt. Emotional, tiefsinnig und ergreifend. Nach ihrem Buch "Marianengraben" war ich bereits ein kleiner Fan von ihrem besonderen Schreibstil, sodass ich auch das Sachbuch "Abschied von Hermine" gelesen habe. Auch ihr neues Werk beschäftigt sich mit dem Thema Tod und Trauer, jedoch auf eine ganz andere Weise. 

Der Arzt Prometheus weiß nicht mehr weiter. Er flüchtet nach Dänemark und findet in seiner Not Zuflucht auf einem Pferdehof, der von zwei resoluten Frauen geführt wird. Prometheus muss sich fernab der Heimat seinen Dämonen stellen, denn sein bester Freund Jakob ist verstorben. 

"Der Mauersegler" ist ein besonderer Roman, denn er beschäftigt sich auf eine ruhige und emotionale Weise mit dem Themen Schuld, Trauer und Tod. Der Inhalt ist absolut keine leichte Kost, dennoch schafft es Schreiber immer wieder kleine positive Momente zu schaffen. Trotzdem musste ich an der ein oder anderen Stelle eine Träne zulassen. Das liegt vor allem daran, dass die Beziehung zwichen Prometheus und Jakob so wunderbar beschrieben wird. Die zwei Jungs waren zwei ordentliche Haudegen, die ihre verrückten kindlichen Ideen auslebten und immer wie Pech und Schwefel zusammen hielten. Erst durch die Krankheit gerät die Beziehung zwischen Jakob und Prometheus ins wanken. Mir hat es außerordentlich gut gefallen, dass immer wieder Rückblenden eingebaut wurden und man erst zum Schluss erfahren hat, worin Prometheus seine Schuld sieht. Schreiber schafft es immer wieder schöne Sätze und Momente aufblitzen zu lassen, was das Buch wirkich besonders macht. Die äußerliche Gestaltung des Buches ist auch wieder sehr liebevoll und ästhetisch. 

Ein Buch das fesselt, berührt und zum nachdenken anregt. Auf gekonnte Art und Weise werden schwere Themen beleuchtet. Durch humorvolle Aspekte wird die Geschichte immer wieder aufgelockert, sodass es nicht allzu schwer wiegt. Ich warte auf einen neuen Roman von Jasmin Schreiber.