Beste Freunde (superbeste!)

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Prometheus (Marvin) ist Arzt und bester (superbester) Freund von Jakob. Als Jakob schwer erkrankt, wendet sich dieser an ihn, erhofft Heilung. Prometheus scheitert.
Der Roman setzt ein, als der Protagonist nach Dänemark flieht. Eine Schuld treibt ihn an, wie groß sie ist, klärt sich nach und nach. Jedenfalls findet er sich auf einem Pferdehof (mit Ponys) wieder und begegnet dem Pärchen Aslaug und Helle. Die beiden Frauen nehmen ihn auf, ohne Fragen zu stellen. Prometheus findet zur Ruhe (zu sich), reflektiert das Geschehene.

Jasmin Schreiber hat einen Roman über Schuld und Trauer (über Freundschaft und Vergebung) geschrieben.
Aslaug und Helle gleichen mit ihren Eigenarten (Aslaug ist barsch, Helle sanft und seltsam) die Schwermut des Romans aus. Prometheus selbst wirkt sehr verzweifelt (manchmal beinahe zu sehr), was sich zum Ende jedoch relativiert, da ich mit jeder Seite mehr verstehe, was Jakob ihm bedeutete.

Sprachlich ist es ein guter Roman mit vielen schönen Bildern, wobei ich etwas gebraucht habe, um den Zusammenhang zwischen der Geschichte mit dem Titel (Der Mauersegler) herzustellen. Lange Zeit fragte ich mich, was um alles in der Welt hat das Schicksal von Prometheus (und Jakob) mit diesem Vogel zu tun? Auf Seite 222 habe ich es endlich begriffen und fand es grandios. Ebenso großartig fand ich die Personifikation der Tier und Pflanzenwelt. Schön, wenn eine Fichte denkt und ein Pilzgeflecht über einen Menschen lästert.
Das einzige (das einzige!) was mir nicht so gut gefallen hat, waren die vielen Klammern. Denn eigentlich ist es ja so, dass das, was in Klammern steht, unwichtig für das Verständnis des Satzes ist (ist doch so, oder?). Es könnte sein, dass die Autorin sich etwas dabei gedacht hat und ich komm nicht drauf (noch nicht).