Das Gefühl wie ein fliegender Fall

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leylin Avatar

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Zuerst möchte ich betonen dass Jasmin Schreiber sich mit der Illustration der Umschlagsgestaltung selbst übertroffen hat. Es ist so ein wunderschönes Buch und die Prägungen auf den Buchdeckeln sind wirklich mit viel Liebe fürs Detail bedacht worden.
Den Plot führe ich hier nicht extra auf, bitte aus der Inhaltsangabe entnehmen.
Der Beginn der Geschichte lässt ein mulmiges Gefühl aufkommen dass etwas sehr Schlimmes geschehen ist und der Protagonist Prometheus daran maßgeblich beteiligt ist und er versucht diese überrollenden Schuld zu entkommen. Weiter wird in Abschnitten der Kapitel Rückblenden von gemeinsamen Erlebnissen aus der Kindheit von Prometheus und dessen besten Freund Jakob gezeichnet. Im Verlauf des Romans setzt die Autorin geschickt die Puzzleteile zusammen um den Grund der Flucht des Protagonisten erkennbar und fühlbar zu machen. Durch die immer wiederkehrenden Rückblenden der Kindheit, der Vergangenheit des dramatischen Vorfalls und der Gegenwart wird setzt sich ein komplettes Bild zu Prometheus und dessen Handlungen und Beziehungsgebilden zusammen. Die Autorin schafft es, dass ich Prometheus im Kontext seiner ärztlichen Tätigkeit als eher unsympathisch wahrnehme, er aber in der Beziehung und Freundschaft zu Jakob als sehr liebenswürdig und gütig empfinde. Ich finde den Schreibstil und die Kapitelaufteilung in dem oben beschriebene Stil als sehr angenehm und gut nachvollziehbar. Zudem werden durch die Schilderungen der botanischen Umgebung und der Tierwelt (natürlich u.a. über Mauersegler) die weitere Profession als Biologin von Frau Schreiber deutlich und für mich wird dieser Roman dadurch nur noch sympathischer, da dem/der LeserIn noch mehr "Lerninhalte" dargeboten werden.
Da ich bereits die beiden erschienen Bücher der Autorin gelesen habe, war ich neugierig auf diesen Roman. Die Thematik der Trauer wird, wie bereits auch in "Marianengraben" zwischen sehr feinfühlig, schmerzhaft und metaphorisch behandelt.
Ich kann nur eine klare Empfehlung für diesen wunderbaren Roman aussprechen, denn die Autorin schafft es überaus gut den/die LeserIn zum Mitfühlen zu bewegen.
Ganz viel Liebe für "Der Mauersegler" !