Die Verantwortung der Freundschaft

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julemaus94 Avatar

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Jasmin Schreiber hat ein Händchen dafür, sich mit dem Tod auseinanderzusetzen und die verschiedenen Formen der Trauer in Worte zu kleiden.

Während ihr Debutroman diese Themen mit Humor und Situationskomik aufgegriffen hat, wimdet sich "Der Mauersegler" diesen von einer eher ernsten Seite.

Prometheus und Jakob sind seit ihrer Kindheit engste Freunde, die Freundschaft hat sich im Erwachsenenalter zwar verändert, ist jedoch nicht weniger stark. Als Jakob an Krebs erkrankt wendet er sich natürlich an Prometheus, schließlich ist er Arzt und leitet zur Zeit eine passende Studie. Wie sehr sich diese Entscheidung auf ihrer beider Leben auswirkt, erzählt die Geschichte.

Das spannende dabei sind die immer wieder eingebundenen Rücklicke, man lernt die Freundschaft der beiden Männer von Kindesbeinen an kennen. Dabei bekommt man mehr und mehr das Gefühl, dass Jakob der emotional stärkere von beiden war und sich Prometheus Zeit seines Lebens immer auf ihn verlassen konnte.

Umso tiefer trifft es den Leser, Prometheus mit seinem Kummer kämpfen zu sehen. Jasmin Schreiber schafft es auf sehr gelungene Art, Emotionen und tiefgehende Gefühle zu vermitteln und zum Ausdruck zu bringen. Dabei blitzt immer wieder ein sehr feiner Humor hervor, ohne das Ganze ins Lächerliche zu ziehen.

Die Figuren gefallen mir immer wieder sehr, da sie nie eindimensional wirken. Niemand ist grundsätzlich gut oder schlecht. Auch wenn Prometheus auf den ersten Blick kein sonderlich sympathischer Mann zu sein scheint, lernt man doch im Laufe der Geschichte auch seine weiche Seite kennen und schließt ihn langsam ins Herz.

Fazit:
Auch wenn das Buch nicht allzu dick ist, besitzt die Geschichte einen emotional packenden Tiefgang und trifft mitten ins Herz.