eine tief berührende Geschichte und eine Sprache, die ihrer gleichen sucht

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phoebe caulfield Avatar

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Was für ein wunderschönes Buch. Nicht nur der Schutzumschlag, sondern auch die auf die Buchdeckel geprägten Mauersegler und das Lesebändchen. Hier spürt man direkt die Liebe zum Buch.

Wie schon in „Marianengraben“ ist es diese unfassbar starke, gleichzeitig zarte und unprätentiöse Sprache von Jasmin Schreiber, die mich streckenweise einfach weggeblasen hat. Die Autorin schöpft aus einem Vorrat an berührenden Naturvergleichen und -beschreibungen, wie ich sie so noch nirgends gelesen habe.
Im letzten Viertel des Buches erscheint mir diese besondere Sprache nicht mehr ganz so im Vordergrund. Das spiegelt jedoch vermutlich den Weg der Hauptfigur Prometheus (Marvin) zurück in sein Leben wider und tut der Geschichte keinerlei Abbruch.

Eine Geschichte, die sicher nicht leicht und sofort zu verdauen ist und einem streckenweise das Herz zerreißt. Menschliches Handeln kann so widersprüchlich sein („warum gute Menschen schlechte Dinge tun“) und die Konsequenzen einen zu einem gänzlich anderen Menschen werden lassen.

Mit diesem zweiten Roman überzeugt Jasmin Schreiber wieder auf voller Länge und sichert damit ihren Platz in der aktuellen Literaturlandschaft. Ihre unvergleichliche Sprache und die Geschichte berühren die Leser ganz tief.

Danke L., ohne den dieses Buch überhaupt nicht entstanden wäre.
Dieser Danksagung der Autorin kann ich mich aus vollstem Herzen anschließen.