Hoch geflogen - tief gefallen

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holdesschaf Avatar

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Prometheus ist bester Freund, Sohn, Arzt und auf der Flucht. Auf der Flucht vor seiner Trauer, Schuldgefühlen und den Menschen, die er enttäuscht hat. Wie er waren auch sie überzeugt, dass er seinen besten Freund Jakob retten könnte. Lange ist er hoch geflogen, wie ein Mauersegler, doch nun ist er tief gefallen und weiß nicht, wie er wieder hochkommen soll.

Ich bin immer noch ganz ergriffen von diesem Roman, der unter die Haut geht. Befürchtete ich auf den ersten Seiten noch, es könnte wiedes so eine Geschichte sein, in der die Sprach- und Bildgewalt über dem Inhalt steht, stellte ich bald erleichtert fest, dass dem überhaupt nicht so war. Die Worte, die die Autorin findet sind wunderschön, die Beschreibung von Gefühlen authentisch und berührend. Man fühlt den Schmerz den Prometheus erleidet mit jeder Faser, man schwelgt mit ihm in den Erinnerungen einer Freundschaft, die es nur einmal im Leben gibt, schmunzelt über so manches Missgeschick der Freunde und fällt dann mit ihm wieder in ein Loch, wenn man versteht, warum ihm diese Erinnerung gerade jetzt heimsucht.

Auf seiner Flucht landet Prometheus bei besonderen Menschen, die ihn nicht drängen, die selbst Geheimnisse in sich tragen, ihm aber dennoch Halt geben und ihm helfen. Fast möchte man selbst mal etwas Zeit auf dem Hof in Dänemark verbringen.

Für mich ist dieses Buch, das sich mit einem schwierigen Thema mit einer gewissen Leichtigkeit und dennoch soviel Tiefe auseinandersetzt, ein Highlight, das ich so schnell nicht vergessen werde.