Von Schuld und Verlust

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lilli333 Avatar

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Inhalt:
Prometheus ist verzweifelt. Sein bester Freund Jakob ist tot, und er, der Arzt, hatte ihn nicht retten können. Er plagt sich mit Selbstvorwürfen und flieht nach Dänemark, wo er am Strand von zwei alten Frauen eingesammelt wird, die ihn bei sich aufnehmen, ohne Fragen zu stellen …

Meine Meinung:
Schon Jasmin Schreibers Debütroman „Marianengraben“ hat mich stark berührt und begeistert. Und „Der Mauersegler“ steht dem in nichts nach. Auch in ihrem neuen Roman spielt wieder der Tod eines geliebten Menschen eine zentrale Rolle. Die Autorin versteht es, bewegend und einfühlsam darüber zu schreiben, ohne jemals ins Sentimentale oder Kitschige abzudriften. Die inneren Seelenqualen des Protagonisten werden so eindringlich beschrieben, dass man einfach mitleiden muss.

Besonders gut gefällt mir, dass immer wieder die Biologin durchbricht, die Jasmin Schreiber ist. Die Story ist gespickt mit vielen Beschreibungen aus der Natur, mit interessanten Details, die man nicht im Schulunterricht lernt und die einen begreifen lassen, dass der Mensch nur ein kleines Rädchen im großen Gefüge ist.

Schreiber erzählt in einer wunderschönen, sanften Sprache mit vielen bildhaften Vergleichen. In Erinnerungen wird Prometheus’ Freund Jakob für die Leserschaft lebendig. Szenen aus der Kindheit, aus der Jugendzeit und aus dem Erwachsenenalter zeigen einen liebenswerten Menschen und treuen Freund. Prometheus’ große Trauer und Schuldgefühle werden dadurch greifbar und verständlich.

Für mich ist Jasmin Schreiber ein Name, den man sich auf jeden Fall merken muss. Was sie schreibt, hat Hand und Fuß und dringt ganz tief ins Herz.

Triggerwarnung (bei Bedarf bitte rückwärts lesen):
SBERK, DIZIUS, DOTSDNIK