Von der etwas anderen Art von Followern

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justm. Avatar

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Wenn ich jetzt nach dem Lesen so drüber nachdenke, wirkt „Der Mentor“ ein wenig wie der Auftakt zu einer neuen Krimi/Thriller-Reihe.
Denn die im Buch vorkommenden Figuren haben zum großen Teil eine mehr oder weniger interessante Geschichte, die in Folgebänden weiter beleuchtet werden könnte.
Gerade die gemeinsame Geschichte zwischen Nova und Yeliz, die ich tatsächlich manchmal interessanter gefunden habe, als die gleichzeitig im Buch ablaufenden Ermittlungen, gäbe da sicher noch einiges her. Zumal ich am Ende das Gefühl hatte, diesbezüglich nur angefüttert worden zu sein, jetzt aber unbedingt mehr wissen möchte.

Ansonsten ist es wie beim Großteil der Krimis heutzutage: die Ermittler, hier vor allem Nova und Jakob, haben so ihre eigenen dunklen und tragischen Päckchen zu Tragen, auch wenn diese hier glücklicherweise den eigentlichen Ermittlungen nicht im Weg stehen.

Sowohl sie, als auch ihre Kolleg*innen werden als clevere und fähige Beamte gezeichnet, nur um am Ende dann doch vermeidbare, wenn nicht sogar dumme Fehler zu machen, aber auch das ist in Krimis heutzutage ja nicht wirklich neu.

Und wo wir gerade bei dummen Fehlern sind: Es gibt da noch eine weitere Figur, bei der man sich denkt: „Ernsthaft? Das ist das Dümmste was Du machen kannst.“ Aber ohne solche Momente geht es wohl nicht.

Was „Der Mentor“ allerdings geschafft hat, und das sei an dieser Stelle positiv zu erwähnen, war den Täter / die Täterin nicht von vorne herein offensichtlich zu zeigen.
Viel mehr gab es viele kleine Puzzle-Teile, aber um sich ein vollständiges Bild zu machen, schien irgendwie bis kurz vorm Ende immer eines (oder mehrere) zu fehlen.

Insgesamt eine smart inszenierte Geschichte, die in Teilen auch die Bezeichnung Thriller verdient hat, die aber teilweise eben auch zu sehr in die stereotypischen Fallen der Krimis der heutigen Zeit tappt und am Ende vielleicht ein wenig zu sehr versucht alle möglichen Puzzleteile miteinander zu verbinden.

Dennoch möchte ich 3,5 Sterne verteilen, einfach auch weil sich die 480 Seiten super schnell und spannend lasen, ich mich gut unterhalten gefühlt habe und ich mich letztlich wirklich freuen würde, in einem weiteren Buch wieder auf Nova, Yeliz und Jakob zu stoßen.