Fesselnd bis zum Schluß

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Wilibald Adrian Metzger besucht seine große Liebe Danjela während eines Kuraufenthalts, nachdem sich dort ein Mord ereigntet hat. Getrieben von großer Neugierde stolpern die zwei von einer Spur zur nächsten, nähern sich so allmählich dem Mörder und kommen dabei einer komplexen Familientragödie auf die Spur. 

Der Autor läßt sich mit dem Spannungsaufbau reichlich Zeit, die Handlung kommt nur sehr gemächlich in Gang, dafür fesselt die Erzählung allerdings von der ersten Seite an mit ausführlichen Beschreibungen der Protagonisten. Diese werden sehr detaillverliebt beschrieben und weisen kleine oder größere Eigenheiten auf, die dem Roman durchgängig einen ganz besonderen Charme verleihen. Der Erzählstil ist dabei nicht neutral gehalten, sondern kommentiert teilweise süffisant die Handlung und vermittelt fast philosophische Weltanschauungen. Diese werden dem Leser allerdings so komprimiert dargeboten, dass sie den Erzählfluß nicht unterbrechen, trotzdem aber nicht abgedroschen wirken. Obwohl der erste Todesfall nicht der letzte bleibt, werden die Morde selbst nur angedeutet und dienen lediglich als Mittel, um die Handlung voranzutreiben.  

Der Roman zeichnet sich durch einen zunächst sehr eigentümlich erscheinenden Sprachstil aus, dabei ist auch der Gebrauch "dialektspezifischer" Wörter gewöhnungsbedürftig. Wer sich allerdings auf diesen Stil einlassen kann, der wird belohnt durch eine mitreißende und fesselnde Erzählung, die durch Wortwitz und Situationskomik reichlich Möglichkeiten zum Lachen bietet, dabei als Krimi aber auch so fesselt, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen möchte.

Mein Fazit: Ich freue mich darauf, mehr von Thomas Raab zu lesen und werde mir auf alle Fälle auch die anderen Metzger-Krimis besorgen.