Die Geige mit der eingebrannten Rose

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dicketilla Avatar

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Im Prolog wird man auf Helen, eine aufstrebende Violinistin, aus dem Jahr 1920 aufmerksam gemacht. Nachdem ihr eine alte Dame etwas in ihrer Garderobe mitteilt, muss sie an die unbekannte Frau denken, die ihr einst ihre Geige mit der eingebrannten Rose schenkte, und voller Panik verlässt sie das Theater, ohne ihr Konzert zu spielen.

Die Handlung greift dann ins Jahr 2011, in dem Lilly Kaiser in ihrem Antiquitätenladen Besuch von einem älteren Herrn bekommt, der ihr eine Geige schenkt. Ihr liegt ein Notenblatt mit dem Titel “Moonshine Garden” bei. Ehe sie Fragen stellen konnte, verschwand dieser auch schon. Lilly wendet sich an ihre Freundin, die in London als Restauratorin arbeitet. Auf dem Flug nach London lernt sie Gabriel Thornten, Leiter einer Londoner Musikschule kennen, den sie äußerst sympathisch fand, und etwas an ihren verstorbenen Mann Peter erinnert. Ellen spielte auf der Geige die Melodie des Mondscheingartens, und ist sofort wie Lilly verzaubert. Ihr Klang erinnert an eine Stradivari, aber wesentlich weicher. Gabriel Thornten bringt Lilly in sein Archiv, und sie finden heraus, dass Rose Gallway, die einst spurlos verschwand, Besitzerin dieser Geige war, die später zu Helen Carter wechselte. Weiterhin finden sie eine alte Tonwalze, die eine Aufnahme von Rose, einem Concert aus dem Jahr 1895 in Cremona stammt. Ihre Reise führt sie nach Italien, wo sie gemeinsam mit ihrer Freundin den Spuren von Rose folgt.

Weiterhin versetzt die Autorin den Leser immer wieder in eine vergangene Zeit.
1902 reist Paul Havende von England nach Sumatra, wo sich die Beteiligung einer gut gehenden Zuckerplantage in Aussicht stellt.
Er lernt auf einem Fest ,des dortigen Gouverneurs, die bekannte Geigerin Rose Gallway kennen. Sie Tochter eines englischen Hafenmeisters und einer Einheimischen, verzaubert ihn mit ihrer Schönheit.
Ihr Vater schenkte ihr einst eine Geige und ließ sie an einem Londoner Konservatorium ausbilden.
Paul und Rose fühlen sich sofort voneinander angezogen, obwohl Paul verheiratet, gibt er seine Frau als seine Verlobte aus, und erweckt in Rose Hoffnungen, Hoffnungen die Rose bitter bezahlen muss.

Corinna Bomann hat uns wieder eine spannende, romantische Geschichte geschenkt. Durch zahlreichen Zeitsprünge, fiebert man der Handlung nur so entgegen, dass die 528 Seiten schnell gelesen sind. Lilly wird von einer einst in den Tag lebenden Frau, die über den Tod ihres Mannes schwer hinweg kommt, durch Nachforschungen zum Besitzer der Geige ,wieder zu einer lebenshungrigen Frau , wieder bereit Gefühle an sich heran zu lassen. Auch die weiteren Personen der Handlung haben einen eigenwilligen Charakter, der als Bereicherung zur Handlung zu sehen ist. Man versinkt auch in eine andere Welt, in der noch falsche Moralvorstellungen das Leben, die Liebe bestimmen, in einer atemberaubenden Landschaft.

Einst schon von ihrem Buch “Die Schmetterlingsinsel” begeistert, fühlte ich mich hier wieder einmal gut unterhalten.