Nette Unterhaltung aber ohne bleibenden Eindruck

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keke Avatar

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Im Geschäft von Lilly Kaiser, einer Antiquitätenhändlerin, taucht eines Tages ein alter Mann mit einer besonderen Geige auf. Lilly, die zunächst denkt, der Mann wolle ihr das Instrument verkaufen, ist sehr überrascht als dieser ihr eröffnet, sie sei die rechtmäßige Besitzerin der Geige und dann einfach verschwindet.
Nachdem sie sich von ihrer ersten Verblüffung erholt hat, setzt sie alles daran zu ergründen, was es mit der geheimnisvollen Geige auf sich hat.

Hilfe bekommt sie von ihrer besten Freundin Ellen, die in London lebt und bald haben die beiden Frauen herausgefunden, dass die Geige Anfang des neunzehnten Jahrhunderts der begnadeten, aus Sumatra stammenden, Violinisten Rose gehörte und Jahre später in den Besitz der nicht minder talentierten Geigerin Helen Carter gelangte.

Die Suche nach der wahren Geschichte der Geige führt Lilly über Italien nach Sumatra und am Ende ist das Rätsel tatsächlich gelöst.

Der Roman spielt auf insgesamt drei Zeitebenen und sowie Lilly und Ellen in der Gegenwart etwas über die Vorbesitzerinnen der Geige herausfinden, erfährt man als Leser durch die Rückblenden die genauen Details. Ein stilistisch gutes gewähltes Mittel, denn so ist man als Leser den beiden Frauen immer ein kleines Stückchen voraus. Durch die unkomplizierte Schreibweise der Autorin sind diese Zeitsprünge auch nicht im Mindesten verwirrend und man kann der Handlung sehr gut folgen.

Trotzdem sich das Buch insgesamt leicht und flüssig lesen ließ und auch die Geschichte interessant war, hatte das Buch für mich in der Mitte einige Längen.

Auf die Dauer fand ich persönlich es auch unrealistisch, dass immer dann, wenn die Suche auf Schwierigkeiten stieß und auch ausnahmslos in jedem Land in dem Lilly versuchte der Wahrheit über die Geige auf die Spur zu kommen, eine Person auftauchte, die wie durch ein Wunder über Verbindungen und Fähigkeiten verfügte, damit die Suche voranging. Da wäre weniger mehr gewesen.

Letztlich war mir das Buch, was das grundsätzliche Handlungsgerüst anlangt, auch zu sehr an den Vorgängerroman angelehnt.

Insgesamt ein schönes, flüssig zu lesendes Buch für lange Wochenenden oder den Urlaub, welches gut unterhält, aber keinen bleibenden Eindruck hinterlässt.
Wer einfach nur Unterhaltung sucht ist mit dem Buch, seinen Protagonisten und teilweise schönen Landschaftsbeschreibungen jedoch wirklich gut bedient und deshalb gibt es von mir trotzdem eine klare Leseempfehlung.

Für die volle Sternenzahl reicht es aber leider nicht.