spannend, gefühlvoll und gut durchdacht

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Inhalt:
Als Lilly Kaiser, eine Antiquitätenhändlerin aus Berlin, an einem ruhigen Tag ihren Laden verfrüht schließen möchte, bekommt sie unverhofften Besuch von einem geheimnisvollen älteren Mann, der ihr eine wunderschöne Geige zeigt und auch noch felsenfest behauptet, dass diese Geige ihr gehört. Außerdem befinden sich in dem Geigenkasten noch die Noten zu einem Musikstück mit dem Namen Moonshine Garden von einem unbekannten Verfasser. Bevor Lilly dem Unbekannten noch weitere Antworten entlocken kann, verschwindet dieser und lässt Lilly verwirrt und ratlos zurück. Obwohl sie keine Ahnung von Musik hat, ist sie von dieser besonderen Geige mit der auffälligen Rose am Boden sofort verzaubert. Spontan beschließt sie dem Rätsel auf die Spur zu gehen und besucht ihre Freundin Ellen, eine Restauratorin für alte Musikinstrumente, in London. Schon bald finden die beiden heraus, dass die Geige früher zwei berühmten Starviolinisten gehört hat, über die beide nur wenig bekannt ist. Um genauere Antworten zu bekommen beginnt Lilly noch tiefer zu forschen.

Meinung:
Wie es in diesem Genre üblich ist, wird die Geschichte auf verschiedenen Ebenen und in verschiedenen Zeiten erzählt. So erhält man im Prolog einen kurzen, aber sehr spannenden Einblick in ein tragisches Ereignis aus dem Leben von Helen Carter, einer der beiden Violinistinnen. Danach wechselt die Perspektive zur Protagonistin Lilly und später auch in das Leben der anderen Geigenbesitzerin Rose Gallway, deren Geschichten sich im Laufe des Romans alle auf gefühlvolle, aber auch glaubhafte Art und Weise verbinden.

Durch den spannenden und geheimnisvollen Einstieg in die Geschichte konnte mich die Autorin bereits ab der ersten Seite packen und fesseln. Sie wirft zu Beginn ganz viele spannende Fragen in den Raum, die im Laufe des Romans Stück für Stück geklärt werden. Und dabei hat die Autorin alles richtig gemacht, denn auch wenn viele der Antworten manchmal etwas vorhersehbar sind, ist die Geschichte nie langweilig. Dies liegt zum einen daran, dass die Autorin ihre Szenewechsel sehr gezielt und passend platziert und auch immer genau die richtige Menge an neuen Informationen preisgibt. Doch auch der bildhafte, fließende und dennoch sehr gefühlvolle Schreibstill trägt einen entscheidenden Teil dazu bei, da er gut zu der im Buch beschriebenen Atmosphäre beiträgt und dem Leser träumerische Bilder verschafft. Zwar hat Lilly auf ihrer Suche manchmal etwas sehr viel Glück, aber dennoch wurde die Handlung realistisch aufgebaut und umgesetzt.

Die Charaktere wirken authentisch und gut durchdacht. Man kann sich mit jeder Figur im Roman identifizieren und freut sich einfach darauf mehr von ihnen zu erfahren. So ist Lilly gleich von Beginn an wirklich sympathisch. Ihre Suche nach dem Geheimnis der Geige ist auch eine Reise zu sich selbst, denn seit ihr Ehemann an Krebs verstorben ist, hat sie sich immer mehr aus dem Leben zurückgezogen. Doch auf der Reise wird sie wieder mehr sie selbst und auch wieder offener für eine neue Liebe. Aber auch die Einblicke in die Leben von Rose und Helen sind wirklich interessant und lesenswert. Denn keine der beiden Frauen hatte es wirklich leicht im Leben, was der Handlung auch manchmal eine etwas schwermütige Stimmung verleiht.

Besonders gut finde ich auch, dass die Geschichte am Ende wirklich rundum abgeschlossen wird. Die Autorin gibt Antworten auf alle offenen Fragen und lässt den Leser mit einem befriedigten Gefühl zurück.

Fazit:
Eine spannende und gut durchdachte Geschichte, in der viele Geheimnisse aufgedeckt werden. Es macht einfach Spaß immer mehr über die einzelnen Figuren zu erfahren. Und auch wenn die Ereignisse manchmal etwas vorhersehbar sind, hat mir der Roman doch große Lesefreude geschenkt. Gute 4 von 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.