spannende Familiengeschichte, leider aber zu viele Zufälle

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manja82 Avatar

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Kurzbeschreibung:
Antiquitätenhändlerin Lilly bekommt eine ungewöhnliche alte Geige angeboten: Auf ihrer Unterseite ist eine Rose ins Holz gebrannt. Lilly ist fasziniert von dem alten Instrument und will das Rätsel der Rose unbedingt entschlüsseln. Sie sucht Hilfe bei dem charmanten Musikexperten Gabriel. Gemeinsam finden die beiden heraus, dass die Geige vor über hundert Jahren einer berühmten Violinistin gehörte, die damals plötzlich verschwand. Gebannt vom geheimnisvollen Schicksal der schönen Frau begibt Lilly sich auf deren Spuren, die sie nach Italien und schließlich nach Sumatra führen. Dort findet sie des Rätsels Lösung – das auch ihr eigenes Leben in seinen Grundfesten erschüttert…
(Quelle: Ullstein)

Meine Meinung:
Lilly Kaiser ist eine Antiquitätenhändlerin aus Berlin. An einem ruhigen Januartag betritt ein älterer Herr ihren Laden und übergibt ihr eine Geige. Zudem behauptet er felsenfest diese würde ihr gehören. Im Geigenkasten ist neben der Violine noch ein Musikstück enthalten, „Moonshine Garden“ heißt es. Allerdings hat es keinen Komponisten. Ehe Lilly den Mann noch weitere Fragen stellen kann ist er bereits wieder verschwunden und Lilly bleibt verwirrt zurück.
Obwohl Lilly keinerlei Ahnung von Musik hat ist sie direkt fasziniert von der Geige mit der schönen Rose im Boden. Kurzerhand reist sie zu ihrer Freundin Ellen, einer Restauratorin für Musikinstrumente nach London. Die beiden finden recht schnell heraus, dass die Violine einer Starviolinistin gehört hat.
Doch das reicht Lilly nicht und sie beginnt tiefer zu forschen …

Der Roman „Der Mondscheingarten“ stammt aus der Feder der Autorin Corina Bomann. Für mich persönlich war es das erste Buch der Autorin aber es wird nicht mein letztes gewesen sein.

Die Charaktere des Buches hat Corina Bomann insgesamt sehr gut beschrieben. Sie kommen alle authentisch rüber und wirken gut durchdacht.
Lilly ist eine junge Frau, die mir richtig sympathisch wurde während des Lesens. Sie bekommt diese wundervolle Geige und beginnt über deren Herkunft nachzuforschen. Zu Beginn ist Lilly eher verschlossen und schüchtern. Doch im Handlungsverlauf öffnet sie sich immer mehr und wird zu einer lebensfrohen Frau.
Rose ist eine begnadete Musikerin. Allerdings verliert sie ihr Talent durch einen folgenschweren Schicksalsschlag. Aus der einst ehrgeizigen Frau wird eine verzweifelte und angeschlagene Person.
Helen ist ein unbeschwertes, glückliches Kind. Auch sie entwickelt sich und wird zu einer reifen und starken jungen Frau.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, locker und leicht. Der Roman lässt sich sehr gut lesen.
Corina Bomann versteht es gekonnt Gefühle an den Leser zu bringen. Außerdem schafft sie es Szenenwechsel an genau den richtigen Stellen einzubauen.
Es gibt in diesem Buch zwei Handlungsstränge die parallel laufen. Einmal wäre da der Strang im hier und jetzt und dann ist das der Erzählstrang Anfang des 20. Jahrhunderts. Beide laufen geraume Zeit nebeneinander und werden letztlich geschickt miteinander verknüpft.
Die Handlung an sich ist spannend gehalten. Allerdings gibt es im Buch doch ein paar Zufälle zu viel. So wird die Geschichte leider recht vorhersehbar.

Mit dem Ende konnte ich sehr gut leben. Es ist abgeschlossen und liefert auf wirklich alle offenen Fragen eine Antwort.

Fazit:
„Der Mondscheingarten“ von Corina Bomann ist ein sehr gut durchdachter und spannend gehaltener Roman.
Allerdings sind zu viele Zufälle im Geschehen enthalten und es ist doch recht vorhersehbar.
Dennoch hatte ich recht schöne Lesestunden.
Wer Familiengeschichten und die damit verbundenen Geheimnisse mag, der kann hier ruhig genauer hinschauen.