Zu viele Zufälle

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momara Avatar

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Der Roman "Der Mondscheingarten" von Corinna Bomann hat ein sehr schönes, blumiges Cover und ebensolche Blumen auf dem Buchschnitt. Das wirkt romantisch und exotisch - und so ist es auch geschrieben:
Die Antiquariatshändlerin Lilly bekommt von einem Fremden eine Geige geschenkt und macht sich damit auf die Suche nach dem echten Besitzer. Dabei findet sie so allerhand heraus, was sie auch persönlich betrifft und verändert. Um die Lösung des Rätsels um die Geige zu finden, muss Lilly zunächst nach London, Italien und Sumatra reisen. Gleichzeitig erfährt der Leser durch einige Rückblicke, was damals wirklich passierte. So hat man das Gefühl, Lilly bei ihrer Recherche immer eine Nasenlänge voraus zu sein.
Bis etwas über die Hälfte des Buches fand ich die Geschichte wirklich spannend und gut verpackt. Danach beginnen sich einige Dinge zu wiederholen, alles wird zunehmend durchschaubarer, und es ist klar, wie es endet. Zudem lernt Lilly Gabriel kennen, und diese Liebesbeziehung nimmt der Story leider den Schwung. Ich hätte sie nicht gebraucht, und eine Liebesgeschichte pro Roman finde ich auch genug. Ferner müssen während des gesamten Romans sehr viele Zufälle Lilly dabei helfen, auf die richtige Spur zu kommen. Das war mir etwas zu einfach konstruiert.
Trotz dieser kleinen Einwände hat es mir aber insgesamt Freude gemacht, das Buch zu lesen. Es enthält auch einige interessante Infos zur Kolonialzeit, den Bräuchen Sumatras und der Verbindung zu den Niederländern. Eine leichte, exotische Lektüre, bei der man am Ende nicht das große "Aha"-Erlebnis erwarten sollte.