Da hätte man was draus machen können

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juno dean Avatar

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Wie kam ich zu diesem Buch?
Durch Zufall wurde ich auf den Autor aufmerksam. Es ist das dritte Buch von Jonas Winner, das ich lese.

Wie finde ich Cover und Titel?
Das Cover gefällt mir richtig gut und es passt wunderbar. Der Titel ebenso. Es geht ja um einen Nachlass.

Um was geht’s?
Auf den Inhalt gehe ich an dieser Stelle nicht allzu detailliert ein, den Klappentext könnt ihr ja selbst lesen, und eine Zusammenfassung des Buches muss ja nun nicht in die Rezension. Letzten Endes geht es um alte Familiengeheimnisse und daraus resultierender Rache. Die für das Erbe infrage kommenden Nachkommen müssen sich in immer aberwitzigeren Runden messen, die Aufgaben und Tests werden dabei immer abstruser und kranker, es wird auch nicht auf alle so richtig eingegangen. Natürlich gibt es auch erwartete und unerwartete Todesfälle und das Feld der Kontrahenten dünnt sich aus (Auch wenn ich nicht alle Verluste so richtig mitbekommen habe, so kurz wie sie abgehandelt werden.). Man hat schnell das Gefühl, dass es keine sensationell neue Story ist, und nicht alles scheint logisch nachvollziehbar.

Wie ist es geschrieben?
Es handelt sich um einen Einzelroman, der also problemlos ohne Vorwissen und Cliffhangergefahr gelesen werden kann. Der Schreibstil ist flüssig und zügig zu lesen, der Ausdruck ist leicht zu verstehen. Die Erzählperspektive wechselt, so bekommt man sehr viel aus verschiedenen Sichtweisen mit. Es gibt einige markierte Zeitsprünge, die allerdings mehr verwirren, als die Geschichte aufklären. Die Beschreibungen sind nicht zu ausschweifend, aber detailliert und bildhaft genug, um gleich in der Story zu sein. Die Gegebenheiten konnte ich mir meist sehr gut vorstellen. Angenehm kurze Kapitel verleiten dazu, eben mal schnell nuuur eins noch zu lesen.

Wer spielt mit?
Die Geschichte umfasst ja doch einige Personen, und der kleine Stammbaum am Anfang hilft beim Einstieg. Die Charaktere und deren Entwicklung sind teilweise nur oberflächlich angerissen, teilweise ganz gut gezeichnet. Ich habe sie nicht alle kennengelernt, manche blieben in meiner Vorstellung ziemlich blass. Die zu erwartende Angst der Charaktere war für mich nicht greifbar. Sie haben bei dem Spiel halt einfach mitgemacht, auch wenn sie vielleicht selbst nicht so genau wussten, warum eigentlich.

Wie steht es mit der Fehlerquote?
Das Buch war meines Erachtens gut korrigiert und dementsprechend eine Wohltat für die Augen beim Lesen.

Mein Fazit?
Das Buch lässt mich zwiegespalten zurück. Aus der Story hätte man einiges machen können, aber oft hatte ich das Gefühl, dass es für den Autor eine Seitenvorgabe gab. Mehr Ausführlichkeit (und da gab es einige Themen) hätte der Story gutgetan, so wirkt alles etwas hingeschludert und in Eile niedergeschrieben. Ich vergebe 3 von 5 Sternchen.