Ein perfides Spiel

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
hasi84 Avatar

Von

Die schwer kranke Hedda Laurent beschließt, mit Hilfe eines Arztes ihrem tristen Leben ein Ende zu bereiten. Genau geplant ist nicht nur ihr Tod, sondern auch ihr Begräbnis und ihr Nachlass. Sie lädt ihre vier Kinder mit deren Familien zu sich auf das Anwesen auf einer Insel im Tegeler See ein. Nach ihrem Tod wird allen Angehörigen nicht nur das Testament, sondern auch ein besonderes Spiel verkündet. Ein Spiel, in dem keiner weiß, was es für einen Ausgang nehmen wird – der Preis ist hoch, immerhin geht es um ein millionenschweres Erbe.

Ich habe hiermit das erste Buch von Jonas Winner gelesen. Das Cover ist bereits sehr beeindruckend, lässt einen gerne nach dem Buch greifen. Die Aufmachung lässt auf einen Psychothriller schließen, diesbezüglich wird man auch nicht enttäuscht. Ich bin etwas schwer in die Handlung hinein gekommen. Anfangs werden die Charaktere genau dargestellt, was sicher kein Fehler ist. Allerdings zieht sich die Geschichte etwas dahin. So dauert es tatsächlich ca. 80 Seiten lang, bis das Testament verkündet wird und die eigentliche Geschichte erst beginnt. Doch ab da geht es rasant weiter. Manche Aufgaben wurden mir zu wenig beschrieben, wurden nur am Rande gestreift, oder gar nicht erzählt. Doch dies stört den Handlungsfluss nicht, da man immer mehr Eindruck gewinnt, worauf das Spiel abzielt. Die Aufgaben sind teilweise harmlos, die Teilnehmer müssen nur Fragen beantworten, die bewusst an bestimmte Personen gerichtet sind, in anderen müssen sie singen oder laut schreien. Allerdings gibt es auch andere Aufgaben, die richtig eklig sind, wie beispielsweise das Wettessen, ohne der Handlung hier zu sehr vorgreifen zu wollen. Gut finde ich den Stammbaum, der am Anfang im Buch dargestellt wird, sodass man sich immer wieder einen Überblick der Familie machen kann. Am Ende werden die Aufgaben nochmals zusammen gefasst, auch das ist in meinen Augen eine gute Idee. Hiermit bekommt man gleich mal einen guten Vorgeschmack, wie sich die Aufgaben entwickeln werden und wie grausam das Spiel noch werden wird. Zwischenzeitlich gibt es immer wieder Rückblicke in die 60er Jahre, die langsam aufdecken, welche Geheimnisse sich in der Familie verbergen. Insgesamt ist die Geschichte durch und durch spannend und auf jeden Fall lesenswert. Die kurzen Kapitel lassen einen immer wieder mit Cliffhangern zurück, sodass man neugierig auf den weiteren Verlauf ist. Auch wenn der Anfang etwas zäh wirkt, kommt das Buch später in Fahrt und lässt sich gut lesen.