Eindeutig Luft nach oben

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scarboox Avatar

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Das war er also, der Nachlass, der irgendwann ... nachließ. Zumindest für mich.
Aber von vorn!

Ich war so neugierig und wollte unbedingt wissen, was es mit diesem Buch auf sich hat und ob es mich auch überzeugen kann.

Für wie viel Geld ist man bereit, Dinge zu tun, die man sonst niemals tun, nicht mal darüber nachdenken würde? Gibt es ab einer gewissen Summe keine persönliche Grenze mehr und siegt immer die Gier? Das galt es hier für mich herauszufinden.
Und mit dem Ergebnis bin ich leider nicht komplett zufrieden, denn ich finde, da hätte man ein bisschen mehr draus machen können. Oder ein bisschen mehr mehr? Hm.

Die Idee an sich finde ich nämlich ziemlich cool, ich mein, ein Erbe, das durch verschiedene (27 an der Zahl) Aufgaben vergeben werden soll. Klingt ja erstmal nach Spannung & Spaß ... fiesem Spaß. Und das ist er tatsächlich auch streckenweise, allerdings hätte ich mir da mehr Details gewünscht, mehr Zeit mit der Darstellung der einzelnen Forderungen, besonders der immer näher an das Ende kommenden.
Einen Pluspunkt gibt es für die Steigerung jener Aufgaben, die es zwar teilweise in sich hatten, aber einem Hardcore-Leser eigentlich auch nur bedingt ein Freudestrahlen abringen, wenn ihr wisst was ich meine. Leser, die es gern ein wenig harmloser mögen, finden das aber sicher ausreichend und passend. Ich mag es halt gern richtig fies, böse, besonders bei einer solchen Story/Idee. Ist reine Geschmackssache und für einen Thriller sicher angemessen, jap.

Die einzelnen Charakterzeichnungen finde ich gelungen, auch wenn mir von allen Personen keine wirklich super sympathisch war, bis auf Theo gelegentlich. Das mag aber so gewollt sein.
Warum das ausgerechnet bei ihm der Fall war, hat sich dann am Ende ein klein wenig erschlossen. Für mich.

Es geht allerdings bei all dem nicht allein um die zu erfüllenden Herausforderungen, denn es steckt einiges mehr dahinter. Und so dröselt man als Leser nach und nach die einen oder anderen Geschehnisse und Geheimnisse auseinander, von denen manche spannend und düster, wieder andere eher ... unspektakulär sind, aber alle natürlich irgendwie, irgendwann zueinander führen und die doch recht spezielle Geschichte einer Familie erzählen, die in der Vergangenheit und auch Gegenwart einiges mitmachen musste. Hat mir zwar gefallen, aber war an manchen Stellen doch wenig überraschend. Jedoch hat der Schreibstil, den ich wiederum tatsächlich mag, dafür gesorgt, dass ich letztlich doch bis zum Schluss dran bleiben und das Ende mitnehmen wollte.
Und das, tja ... war zwar nicht wirklich vorhersehbar und hatte durchaus “seine Momente”, aber von den Socken gehauen hat es mich leider auch nicht. Vielleicht war es auch dann einfach ein bisschen zu viel des Guten für mich.

Trotz allem werde ich bestimmt noch andere Werke des Autors lesen, denn den Stil mag ich wie gesagt gern und vielleicht trifft er ja mit einem anderen Buch, einer anderen Story bei mir ins Schwarze.