Eine etwas andere Geschichte vom Erben

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gisel Avatar

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Hedda Laurent ist todkrank. Sie lässt die gesamte Familie um sich herum versammeln, einschließlich dem Sohn Theo, den sie seit 30 Jahren nicht gesehen hat. Bei der Testamentseröffnung erleben die Erben eine Überraschung: Das beträchtliche Vermögen soll nur einer der Erben bekommen, die Entscheidung dafür soll in einem Wettkampf fallen. Harmlos beginnt dieser Wettkampf, doch das ändert sich. Währenddessen brechen alte Konflikte und Verletzungen wieder auf. Es ist ein gefährliches Spiel, auf das sich die Familie eingelassen haben...

Zunächst scheint hier eine ganz normale Familiengeschichte zu beginnen. Na ja, obwohl, so normal ist es auch nicht, wenn eines der Kinder sich 30 Jahre lang vom Rest der Familie abschottet. Doch was sich hinter dieser Familiengeschichte verbirgt, das ist ganz starker Tobak. Der Firnis der Freundlichkeit untereinander verblasst schnell, es wird bitterböse und teilweise äußerst blutrünstig. Wem kann man hier trauen, wem sollte man misstrauen? Die Grenzen verwischen, nichts ist sicher, und überhaupt wird am Ende alles nochmal ganz anders.Je mehr die Erzählung voranschreitet, umso unglaublicher wird sie. Und doch schafft es der Autor Jonas Winner, einen äußerst glaubwürdigen Abschluss zu finden, so dass die Geschichte nochmal neu durchdacht werden muss. Etwas gewöhnungsbedürftig war allerdings, dass die Erzählung nicht chronologisch geordnet war bzw. auch nicht sofort ersichtlich wurde, wann die jeweilige Sequenz spielte. Die Spannung hat es zusätzlich angeheizt, wobei dieses Buch ohnehin schon einen straffen Spannungsbogen hat.

Mich hat dieses Buch sehr schnell fesseln können, so dass ich es unbedingt weiter empfehle und sehr gerne alle 5 möglichen Sterne vergebe.