Mal verliert man und mal gewinnen die anderen

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„Der Nachlass“ von Jonas Winner ist ein Thriller aus dem Verlag Heyne.
Es scheint ein beträchtliches Vermögen zu sein, das Hedda Laurent zu vererben hat. Alle Familienmitglieder sind kurz vor ihrem Tod zusammengekommen, um Abschied zu nehmen.
Das Cover mit dem Titel in blutroter Schrift und dem dunklen Hintergrund lässt bereits darauf schließen, dass hier keine einfache Erbangelegenheit abgehandelt wird, auch wenn die Dokumentenmappe in dem schummrigen Licht darauf hindeuten mag.
Am Anfang des Buches ist die Übersicht über die Familie von Hedda Laurent zu finden, die mir eine große Hilfe ist. Ich mag die Zahl 13, doch in diesem Fall – 13 Familienmitglieder sind versammelt, aber nur eines soll das Erbe antreten – ist sie wohl eher keine Glückszahl.
Der Notar verliest das Testament, mit dem die Verstorbene bestimmt, dass die Hinterbliebenen insgesamt 27 Aufgaben lösen und dafür Punkte sammeln müssen. Am Ende kann nur eine Person siegen, die dann das Erbe antreten kann.
So harmlos, wie das „Spiel“ beginnt, bleibt es nicht lange…
Mich hat die Geschichte mit ihrem nicht alltäglichen Schreibstil von Beginn an gefesselt, auch weil der zeitliche Aufbau sehr ungewöhnlich ist. Als zentralen Punkt habe ich den Totensonntag gesehen, von dem aus das Geschehen in der Zeit oft nur stunden- oder auch tageweise vor- oder zurückgeht. Allerdings gibt es auch viele Szenen, in denen sich die Familienmitglieder an Situationen und Ereignisse erinnern, die weit zurück in der Vergangenheit liegen. So lernt man die Familie erst nach und nach immer etwas besser kennen.
Das Schummrige des Covers begleitet mich durch das gesamte Buch, ich hatte an keiner Stelle auch nur den kleinsten Lichtblick oder die geringste Vermutung. So war das Ende der Geschichte für mich eine wirkliche Überraschung. Mich hat das Buch begeistert und darum gebe ich sehr gern eine Leseempfehlung.