Der Nachtzirkus

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regenprinz Avatar

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"Der Nachtzirkus" von Erin Morgenstern ist ein zauberhafter, phantasievoller Debütroman, der vor allem mit wunderschönen Beschreibungen und viel Atmosphäre glänzt. Die Idee von diesem geheimnisvollen Zirkus, der plötzlich wie aus dem Nichts auftaucht und in dem nur nachts Vorstellungen stattfinden, gefällt mir ausgezeichnet, ebenso wie die liebevoll ausgeschmückten Details dazu. Die Bilder, die beim Lesen im Kopf entstehen, z.B. wenn es um den Eisgarten oder andere magische Zeltinhalte geht, sind wirklich etwas Besonderes. In dieser Hinsicht hat es mir sehr viel Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen.

Wenn es um die Figuren und die eigentliche Geschichte geht, habe ich mir da deutlich schwerer getan. Celia und Marco, die beiden Hauptfiguren werden anfangs als Kinder recht eindrucksvoll eingeführt, später rutschen sie jedoch mehr und mehr aus dem Blickpunkt. Bailey und die Zwillinge waren es dann, denen eher mein Interesse galt, aber die Geschichte driftete irgendwann zusehends ins Träumerische ab und verlor damit in meinen Augen auch an Spannung. Dabei gab es mit Bailey und auch den reveurs, die dem Zirkus nachreisen, ja durchaus Verankerungspunkte in der Realität. Aber die eigentliche Handlung fand dann doch auf einer anderen Ebene statt, hier konnte ich dem Ganzen auch nicht mehr wirklich folgen bzw. blieben zuviele Hintergründe und Zusammenhänge für mich offen. Insofern hat mich die Geschichte an sich nicht wirklich überzeugt. Drei Sternchen gibt's aber dennoch für das phantastische Setting!