Verwirrende Handlung ohne roten Faden, Spannung und Höhepunkt

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Klappentext

„Als Marco und Celia einander begegnen, verlieben sie sich rettungslos ineinander. Was sie nicht wissen: Sie sind bereits unauflösbar aneinander gebunden. Doch nicht als Liebende – sondern als Gegner. Ihre Väter, beide Magier von Rang, liefern sich seit Ewigkeiten einen unerbittlichen Wettkampf. Und sie haben ihre Kinder darauf vorbereitet, den Kampf auf Leben und Tod zu entscheiden. Der Nachtzirkus, eine magische, verwunschene Welt in Schwarz und Weiß, ist der Schauplatz des Geschehens. Unlösbar an den Zirkus und ihren tödlichen Wettstreit gebunden, ringen Celia und Marco verzweifelt um ihre Liebe, ihr Leben und eine traumhafte Welt, die für immer unterzugehen droht“

Gestaltung

Das Cover war der eigentliche Grund, warum ich dieses Buch gekauft habe. Die glitzernden Verschnörkelungen um den Titel und das Zirkuszelt auf der Hand sehen einfach wunderschön aus. Zudem hat dieses Cover irgendetwas magisches und mystisches an sich, das perfekt zum Klappentext passt.

Meine Meinung

Allerdings wurde ich von diesem Buch irgendwie enttäuscht. Die Aufmachung und der Klappentext ließen mich auf eine wunderschöne Liebesgeschichte à la Romeo und Julia und auf viel Magie und Geheimnisse hoffen. Ich dachte, dieses Buch würde ich verzaubern und in eine magische Welt reißen. Aber ich war von der Handlung mehr verwirrt als verzaubert.

Vielleicht hat der Schreibstil auch dazu beigetragen, dass mir der Kopf geschwirrt hat. Es gibt viele Perspektiven, manchmal wird man als Leser direkt angesprochen, manchmal nicht. Oftmals musste ich mich stark konzentrieren, um zu wissen, wer denn nun gerade sprach oder von wem gerade die Rede war. Der Erzählstil war wirklich sehr eigentümlich, ein wenig erinnerte er mich teilweise an die Sprecharten aus den 50er oder 60er Jahren, da alles aus der 3. Person berichtet wurde im Präsens und häufig Vermutungen angestellt wurden. Zudem wurden häufig Beschreibungen statt Namen genutzt. So fand man häufig Formulierungen wie „Das Mädchen“, „Der Mann“, „Der Zauberer“ etc. aber die Namen wurden nicht allzu häufig verwendet.

Und dann ist da noch die Handlung. Wer einen roten Faden mag, der sollte dieses Buch lieber gar nicht erst in die Hand nehmen, ich habe ihn nämlich nicht finden können (oder war die ganze Zeit so verwirrt, dass ich ihn übersehen habe). Oftmals kam es mir so vor, als ginge es der Autorin nur darum ihre Idee vom „Nachtzirkus“ (die nebenbei bemerkt wirklich originell, romantisch und einfach nur zauberhaft ist!) darzulegen. Die Figuren und die Liebesgeschichte waren nur ein „notwendiges Übel“, ein „Nebenstrang“, den Frau Morgenstern brauchte, damit sie die Geschichte an den Mann/die Frau bringen kann.

Der Zirkus wurde ausufernd beschrieben, ebenso wie einige Vorführungen dort und sein plötzliches Auftauchen sowie Verschwinden. Aber die Handlung zwischen Celia und Marco war eher nur Nebensache, sodass ich kaum eine Verbindung zu diesen beiden Figuren aufbauen konnte. Mir war es auch mehr als nur schleierhaft, was zwischen den beiden genau für eine Beziehung herrschte und was sie eigentlich genau in „Der Nachtzirkus“ machen. Sie zaubern ein wenig, scheinen in einem Duell miteinander verstrickt zu sein…aber manchmal treffen sie sich auch einfach nur so um zu reden? Ich habe es nicht verstanden.

Schön fand ich allerdings manche magische Zauberei, die die beiden vollführt haben um den anderen vermutlich auszustechen. Das ergab wirklich traumhafte Bilder im Kopf, wenn man sich vorstellte einen Garten komplett aus Eis in einem mysteriösen Zirkuszelt vor sich zu finden.

Fazit

„Der Nachtzirkus“ plätschert dröge vor sich hin, es gibt keinen wirklichen Höhepunkt, keinen klar erkennbaren roten Faden und Spannung fehlt auch vollkommen. Die Atmosphäre, die der Roman an manchen Stellen schafft, war wirklich magisch, aber leider überwiegen die Momente, in denen man sich als Leser einfach nur langweilt und sich fragen muss, was eigentlich genau passiert.

2 von 5 Sternen.

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