Verzaubert

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wal.li Avatar

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Verzaubert wird man beim Besuch des Zirkus und vielleicht ist auch der Zirkus verzaubert. Jedenfalls lädt er zum Träumen ein, obwohl er eine Art Spielfeld ist, auf dem zwei alte Magier, die nicht selbst gegeneinander antreten, ihre Spielfiguren hin und herbewegen. Wie wird das Spiel ausgehen, kann es überhaupt irgendwie ausgehen? Die Dame auf der einen Seite und der König auf der anderen, doch was geschieht, wenn sich die Gegner nicht als Gegner sehen wollen, wenn der Plan des Spiels nicht bei seinen Regeln bleibt, weil die Figuren andere Regeln aufstellen?
Beim Lesen beschleicht einen eine melancholische Stimmung, man möchte wissen wie es weitergeht und doch fürchtet man, dass das Ende nur ein wehmütiges sein kann, da es einen Sieger geben muss und demzufolge auch ein Verlierer bleibt. Geschickt versteht es die Autorin die Spannung und das Gefühl aufrecht zu halten, obwohl die Handlung die sich über Jahre erstreckt und doch an Tagen konzentriert. Hat man erst einmal in die Handlung des Buches hineingefunden, möchte man es nicht mehr aus der Hand legen. Eine ganze Weile dauert es bis sich die einzelnen Handlungsstränge zu einem wohl überlegten Ganzen fügen. Ein wenig düster zwar, aber doch zauberhaft und von Hoffnung durchzogen.
Nebenbei: Ein ganz besonderer Blickfang ist das Cover, das man durchaus aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten sollte.