Der namenlose Tag

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blodewedd Avatar

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Jakob Franck ist zwar nicht mehr im Dienst, die Fälle aus seiner Zeit als Kriminalhauptkommissar verfolgen ihn nichtsdestotrotz. Üblicherweise spielen sich diese Besuche in seinem Kopf ab. Das heißt, bis der Vater der toten Esther ihn tatsächlich aufsucht. Sie starb vor 20 Jahren, damals wurde von Selbstmord ausgegangen und keine weiteren Ermittlungen wurden durchgeführt. Ihr Vater zweifelt an diesem Selbstmord und bittet Herrn Franck den Fall neu zu betrachten. Er nimmt zögernd an und klappert mit großer Geduld und kriminalistischem Feingefühl die damaligen Zeugen und Befragten nacheinander ab.
Wer diesen Krimi nebenher im Urlaub lesen möchte, wird schnell merken, dass dies ein Fehlschluss ist. Dies ist kein gewöhnlicher Krimi. Die Geschichte entfaltet sich langsam und es geht weniger um das Verbrechen. Die sehr psychologische Beschreibung der Charaktere zeugt von einem deutlichen Feingefühl seitens des Autors. Der Leser wird in die Welt der Charaktere eingeweiht und versinkt mit ihnen in der düsteren Atmosphäre des Buches.
Ich habe einige Seiten gebraucht, um mich in das Buch einzulesen und war anfangs überrascht, da ich etwas mehr „Krimi“ erwartet hatte. Letztendlich hat mich das Buch mitgerissen und ich bin vollends begeistert! Die Schreibweise hat mir unglaublich gefallen und ich hätte unendlich viele Seiten mehr lesen können. Ein wirklich grandioser Krimi- ich erhoffe mir eine Fortsetzung dieser Reihe.