Ich gehe. Ich kann dich nicht mehr sehen.

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herbert grießhammer Avatar

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Vor etwa zwanzig Jahren hat sich in einem Münchner Park ein damals siebzehnjähriges Mädchen erhängt. Nach eingehenden Ermittlungen der Polizei handelte es sich um eine Selbsttötung. Dies wurde seinerzeit auch von den Eltern des Mächens akzeptiert. Der Fall ist abgeschlossen. Doch jetzt, nach mehr als zwanzig Jahren, kommt der Vater des Mädchens, Ludwig Winther, zu Hauptkommissar Jakob Franck und bittet diesen, die Ermittlungen wieder aufzunehmen. Er glaube nicht an den Selbstmord seiner Tochter. Doch Franck ist seit wenigen Monaten pensioniert. Offiziell kann er also nicht mehr ermitteln. Eine diesbezügliche Bitte an seine Kollegen wird angewiesen. Da er Herrn Winthers Bitte aber nicht abschlagen kann, beginnt er dennoch, sich mit dem lange zurückliegenden Fall zu beschäftigen. Doch eine Mauer des Schweigens baut sich vor Franck auf. Keiner der seinerzeit Beteiligten kann oder will sich an Einzelheiten erinnern. Mehr als einmal hört Franck die Frage: " Was wollen Sie eigentlich? Das ist alles doch schon so lange her" Doch Ludwig Franck gibt nicht auf. Und so kommen immer mehr Details ans Licht. Spielten sexuelle Dinge eine Rolle? Was wirft man dem Vater, Herrn Winther, vor? War die Tochter wirklich schwermütig? Als Franck hört, daß sich auch die Mutter des Mädchens, ein Jahr nach dessen Tode, selbst erhängt hat, scheint eine Spur sichtbar zu werden. Doch ist dies die richtige Spur? Vieles wird noch geschehen, bis sich der gordische Knoten löst. Denn erst, wenn der Leser die Bedeutung des Ausspruchs " Ich gehe. Ich kann dich nicht mehr sehen." erkennt, wird die ganze Geschichte ihren Abschluß finden.

In der Ankündigung der Leseprobe wird das Buch als Krimi bezeichnet. Das Buch selbst führt die Bezeichnung Roman. Ich glaube, dies trifft die Geschicht besser. Denn ein üblicher Krimi ist dieses Buch auf keinen Fall. Der Aufbau der Geschichte ist eher feinfühlig. Leise, fast psychologisch wird dem Leser das Geschehen nahegebracht. Trotzdem gelingt es dem Autor, kontinuierliche Spannung aufzubauen. Alles in allem zähle ich dieses Buch  zu den gelungenen Werken des Genres.