Jakob Franck

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luna66 Avatar

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ist ein pensionierter Kriminalkommissar, den die Geister der Toten nicht ruhen lassen. Sie sitzen abends bei ihm am Tisch, darüber ist auch seine Ehe mit der Buchhändlerin Marion zerbrochen.
Auch als Ludwig Winther ihn bittet, nach 20 Jahren noch einmal den angeblichen Selbstmord seiner Tochter Esther zu untersuchen, zeigt sich der empathische Ex-Kommissar hilfsbereit. War es vielleicht doch Mord, wie Esthers Vater vermutet? Im Verlauf des Romans zeigt sich, dass die Kollegen damals doch nicht gründlich genug gearbeitet haben. Franck spricht noch einmal mit verschiedenen Zeugen, die vor 20 Jahren offensichtlich nicht alles gesagt haben, was sie wussten. Oder sie hielten es nicht für wichtig. Esthers Mutter kann nicht mehr befragt werden, da sie sich ein Jahr nach dem Selbstmord ihrer Tochter ebenfalls erhängt hat. Soviel zum Inhalt der Geschichte, die einen spannenden Krimi vermuten lässt.

Leider hatte ich beim Lesen Probleme mit Friedrich Anis eigenwilligem Schreibstil,den ich als langatmig und verschachtelt empfand. Der Krimi liest sich meines Erachtens nach nicht flüssig, ich hatte stellenweise das Gefühl, philosophische Reflexionen über Leben und Tod zu lesen. Die Protagonisten sind - abgesehen von Jakob Franck - wenig sympathisch, ihr Verhalten kaum nachvollziehbar. Unter den ausführlichen Beschreibungen von Francks Gefühlen leidet die Spannung des Buches. Auch die düstere und schwermütige Stimmung, die vorherrscht, trug nicht dazu bei mich für "Der namenlose Tag" zu erwärmen. Habe mich mehr oder weniger durch das Buch gequält, in der Hoffnung, am Ende noch überrascht zu werden. Das war leider nicht der Fall, das Buch ließ mich eher ratlos zurück.