Psychologisch schleppend

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conny bee Avatar

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Franck ist eigentlich Polizeihauptkomissar im Ruhestand, dennoch lassen ihn einige Fälle nicht los.
Obwohl für gewöhnlich nur die Geister der Vergangenheit bei ihm leben, kommt nun eine reale Person ins Spiel. Der Vater einer 17jährigen, die sich damals erhängt haben soll. Jedoch will ihr Vater auch nach 20 Jahren so nicht hinnehmen, er geht von Fremdeinwirkung aus.
Die beiden Männer unterhalten sich lange, mit viel Tiefgang und zwischenzeitlich sehr psychologisch. Die Unterhaltung legt einen schweren Schleier in dem Raum, es ist eindeutig kein Buch zum einfach mal so lesen. Es ist zwar spannend herauszufinden, was wirklich damals passiert ist und welche Dinge vom Hauptkomissar aufgedeckt werden. Ob nicht der Vater doch etwas damit zu tun hat? Wieso hat sich auch die Mutter erhängt? Wer weiß mehr als er zugibt auch nach so vielen Jahren?
Dennoch ist es kein Krimi im herkömmlichen Sinn, man muss bereit für Tiefgang sein und kleine Schritte in Kauf zu nehmen. Denn an sich geschieht alles schleppend. Die Person Franck und seine Art zu ermitteln, haben mich dennoch gefesselt. Dieses Buch ist mehr literarisch und eben eine sehr gut geschriebener, feinfühliger Roman. Dennoch braucht man Ruhe und Zeit ihn zu lesen. Wer das hat, dem kann ich ihn nur empfehlen!