Träger Krimi mit viel überschüssigem Text

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theonlytruth Avatar

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Jakob Franck ist ein frisch pensionierter Kriminalpolizist und die Hauptfigur in Friedrich Anis Roman "Der namenlose Tag". Nur wenige Woche nach seiner Pensionierung erhält Franck Besuch vom Vaters eines Mädchens, dass sich vor 20 Jahren selbst erhängt hat, zumindest war dies die Version, die damals ermittelt wurde. Lediglich winzige Indizien boten Freiraum für Spekulationen über einen möglichen vertuschten Mord an ihr. An diese letzte Hoffnung klammerte sich der Vater des Mädchens all die Jahre, während seine Frau sich schon kurz nach dem Tod der Tochter selbst erhängte. Nun möchte der Vater Gewissheit haben und sucht Franck auf. Dieser willigt ein, ihm zu helfen. Dabei führt er eine große Zahl an Gesprächen mit Zeugen und Personen aus dem Umfeld des Mädchens. Wurde sie vom Vater misshandelt? Hatte sie Beziehungen zu älteren Männern? Was war der wirkliche Tathergang?

Der Fall an sich ist zwar ungewohnt, aber wenig spektakulär. Durch die lang zurückliegenden Geschehnisse, in denen nun herumgestochert wird, besteht die Ermittlungsarbeit Francks fast ausschließlich aus Vernehmungen von Zeugen. Diese sind durchgehend alle sehr redselig, was zu vielen gut gefüllten Seiten führt, auf denen eigentlich nichts passiert. Die Fortschritte der Untersuchung stellen sich zwar nach und nach ein, aber zwischendrin werden viel zu viele völlig nutzlose Informationen weitergegeben. Auch das Ende konnte mich nicht überzeugen.
Das Buch mag zwar wirklich sehr realitätsnah sein, aber manchmal ist die Realität nicht spannend genug für einen guten Krimi. Empfehlen würde ich diese Buch höchstens Menschen mit einem sehr schwachen Herzen, denn dieses wird hier sicher nicht überbeansprucht. ;) Somit reicht es bei mir gerade noch für drei Sterne.